Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Das 1:1 als Punktgewinn
FV Ravensburg kann mit Unentschieden gegen Villingen leben
RAVENSBURG - Der FC 08 Villingen bleibt der Angstgegner des FV Ravensburg. In der Vorsaison hatte der FV in der Fußball-Oberliga zweimal gegen die Villinger verloren. Am Samstag gab es in der heimischen Cteam-Arena zwar keine Niederlage, aber eben auch keinen Sieg. Punktgaranten des FV beim 1:1 waren Torschütze Jonas Wiest und der starke Torwart Kevin Kraus.
Die erste Halbzeit war geprägt von drei Phasen. Zunächst gab es eine ganz frühe Verletzung von Ravensburgs Rahman Soyudogru. Im ersten, eigentlich harmlosen Zweikampf mit Dragan Ovuka verletzte sich Soyudogru am rechten Knöchel, schon in der sechsten Minute kam daher Issac Awed Abeselom aufs Feld. Eine kurze Unordnung in der FV-Defensive hätte Villingen beinahe ausgenutzt, nach einem langen Ball von Daniel Wehrle blieb Torwart Kevin Kraus stehen, der Heber von Damian Kaminski ging aber drüber. „Da müssen wir das 1:0 machen“, meinte Gästetrainer Jago Maric.
Die zweite Phase gehörte dann eindeutig dem FV. Villingen ließ sich etwas tief fallen, immer wieder kam Ravensburg auf der rechten Seite bis zur Grundlinie durch. Die beste Chance hatte der FV nach einem starken Pass von Moritz Jeggle genau zwischen Ovuka und Tevfik Ceylan passt Samuel Boneberger flach in die Mitte, dort klärte aber Patrick Peters gerade so vor Abeselom.
Die dritte Phase war die Phase der Villinger. Plötzlich hatte der FV Probleme – sowohl beim Spiel nach vorne als auch in der Verteidigung. Kaminskis Querpass nahm Flamur Berisha direkt, er verfehlte das Tor nur um Zentimeter. Dann musste sich Torwart Kraus langmachen, um den Schuss von Keven Feger zu parieren. Kaminski hatte noch eine Großchance, doch auch er schoss knapp vorbei. „Es ist als Torwart immer schön, wenn man sich auszeichnen kann“, meinte Kraus.
Gute Absprache beim Freistoß
Kurz nach dem Seitenwechsel verpasste Abeselom im Fünfmeterraum eine Flanke von Moritz Strauß um Zentimeter. Es begann also gut. Doch die besseren Chancen hatte weiter Villingen. Den Kopfball von Steven Ukoh parierte Kraus mit einer Hand, auch beim satten Schuss von Ceylan war der FV-Torwart zur Stelle. Immer wieder spielte Villingen jetzt schnell und direkt und sorgte damit für Gefahr. „Villingen ist eine Topmannschaft der Liga“, lobte FV-Trainer Steffen Wohlfarth.
Dazu kamen teils schlimme Fehlpässe der Ravensburger. Es ging nicht viel zusammen, da nahm sich Thomas Zimmermann ein Herz. Er ließ in der 63. Minute fünf Villinger stehen, schoss mit dem Außenrist aber ganz knapp vorbei. Dann wechselte Wohlfarth, der am Samstag Geburtstag feierte, Abeselom wieder aus und brachte Burhan Soyudogru. „Das hatte nichts mit seiner Leistung zu tun, ich wollte einfach einen neuen Impuls setzen“, sagte Wohlfarth.
Einen Impuls setzte aber erst Villingen. Berisha setzte sich in der 71. Minute auf der rechten Seite gegen Samuel Boneberger durch, in der Mitte war Volkan Bak frei und traf zum 1:0. „Wir sind da kreuz und quer gelaufen, das war eine überragende Aktion der Gäste“, lobte Wohlfarth.
Der FV spielte in dieser Phase eigentlich nicht mehr gut, kam aber dennoch zum Ausgleich. Jonas Wiest setzte einen Freistoß ins Torwarteck zum 1:1. Torwart Marcel Bender hatte wohl auf einen Schuss von Soyudogru spekuliert. „Wir haben uns vorab schon für die Torwartecke entschieden, dann habe ich zu Burhan gesagt, dass ich es mache“, meinte Wiest. Und er hielt Wort. Mit einer weiteren guten Parade hielt Kraus den Punkt fest. „Es war ein gutes Spiel von uns“, meinte Wiest. „Den Punkt haben wir uns verdient.“