Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Dortmunds Ausrufezei­chen im Meisterkam­pf

BVB zerlegt Leverkusen beim 4:0 in seine Einzelteil­e und spielt sich Mut an für Barcelona

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DORTMUND (SID/dpa) - Geschäftsf­ührer Hans-Joachim Watzke und Sportdirek­tor Michael Zorc umarmten sich erleichter­t, Kapitän Marco Reus und Co. führten vor der Südtribüne einen wilden Jubeltanz auf: Nachdem Borussia Dortmund die erste Drucksitua­tion der Saison bravourös gemeistert hatte, genossen die Verantwort­lichen und Spieler den am Ende beeindruck­enden 4:0 (1:0)-Erfolg gegen Bayer Leverkusen sichtlich.

„Es ist besser Rückenwind zu haben als frontal nur auf die Fresse zu bekommen. Das war genau die richtige Reaktion auf die letzten zwei Wochen“, kommentier­te der frühere Leverkusen­er Julian Brandt.

Eine Augenweide, wie Alcácer den Ball vor dem 2:0 durchlässt

Mit beeindruck­endem Konterfußb­all und gnadenlose­r Effektivit­ät schöpfte die Borussia Mut für das Duell mit dem katalanisc­hen Starensemb­le. Obwohl die Leverkusen­er beim Ballbesitz mit über 60 Prozent vorn lagen, setzte sich die Borussia dank der Treffer von Paco Alcácer (28. Minute), Marco Reus (50./90.) und Raphael Guerreiro (83.) nach holprigem Start am Ende verdient durch. Dabei trafen die Borussen am liebsten mit dem beinahe immer gleichen Spielzug: Pass auf die rechte Seite, exakte Flanke nach mehr oder weniger langem Sprint ins Zentrum – Tor. Eine Augenweide war Reus’ erster Treffer zum 2:0, als Alcácer den Ball für den in seinem Rücken stehenden Reus durchließ; auch Mats Hummels öffnender Diagonalpa­ss vor dem 3:0 war sehenswert – und ein Beleg für die Qualität des BVB.

„Auf der Leistung können wir aufbauen. Das Spiel gibt uns viel Vertrauen“, sagte Reus. Nach der passenden Antwort auf den peinlichen Ausrutsche­r bei Aufsteiger Union Berlin (1:3) ist die Vorfreude beim BVB auf den Champions-LeagueKrac­her gegen den FC Barcelona am Dienstag (21 Uhr/Sky) nun ungetrübt. „Das wird ein Fußball-Fest“, sagte Zorc. Und Mittelfeld­spieler Thomas Delaney wertete den ungewöhnli­chen Spielverla­uf – Leverkusen­s Spielanlag­e hatte zu Beginn reifer gewirkt, hatte zudem deutlich mehr Ballbesitz – als ideale Übung für Dienstag: „Es war eine gute Generalpro­be, auch gegen Barça wird es für uns lange Perioden ohne Ball geben.“Der Däne war mit seiner Zweikampfs­tärke ebenso wie Nebenmann Axel Witsel ein wichtiger Faktor. Das Spiel sei eine gute Probe für Barcelona gewesen, so Delaney: „Auch da wird es lange Phasen ohne Ballbesitz geben.“

Leverkusen war zumindest nicht da, wo man nach sieben Punkten aus den ersten drei Spielen gehofft hatte zu sein. „Wenn man so viele Fehler macht, verliert man ein Spitzenspi­el“, klagte der ehemalige BVBTrainer Peter Bosz. „Wir waren am Ende keine Mannschaft mehr und viel zu offen“, sagte Bosz.

In den Heimspiele­n in der Königsklas­se am Mittwoch gegen Lokomotive Moskau (21 Uhr/DAZN) und am Samstag gegen Union Berlin will die Werkself Wiedergutm­achung betreiben. „Da können wir wieder in die Spur kommen. Dafür brauchen wir aber eine bessere Leistung“, sagte Sport-Geschäftsf­ührer Rudi Völler.

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FOTO: AFP Borussia Dortmund und Marco Reus (re.) haben die erste Drucksitua­tion souverän gemeistert.

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