Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Knapp 9900 Katholiken wählen am 22. März ihre Kirchengemeinderäte
Seelsorgeeinheit Bad Waldsee hat in allen vier Kirchengemeinden mehr Kandidaten als Sitze
BAD WALDSEE - Die Katholiken in der Diözese Rottenburg-Stuttgart wählen am Sonntag, 22. März, ihre Kirchengemeinderäte.
In der Seelsorgeeinheit Bad Waldsee mit ihren vier Kirchengemeinden entscheiden bei der Wahl 2020 insgesamt knapp 9900 Wahlberechtigte über die künftige Zusammensetzung der Gremien.
Die Pfarrer Thomas Bucher und Stefan Werner sind zufrieden mit dem Verlauf der Kandidatensuche, weil dank ausreichender Bewerberzahl in allen Gemeinden eine „echte Wahl“möglich sei. Die Kandidaten von St. Peter stellen sich am Sonntag, 8. März, nach dem Hauptgottesdienst im Gemeindehaus öffentlich vor.
Die katholische Kirche befindet sich bekanntlich in einem Reformprozess, der neue Antworten darauf geben sollte, wie überkommene
Strukturen aufgebrochen und der Neuzeit angepasst werden können. Obwohl die Institution aufgrund der Straftaten von Priestern und Bischöfen in der Kritik steht, ist Pfarrer Bucher auf Gemeindeebene zufrieden mit der Treue und dem Engagement seiner Schäfchen. „Wir haben in unseren vier Gemeinden ein gutes Miteinander und viel ehrenamtliches Engagement, was sich nun auch bei der Kandidatensuche widerspiegelte, indem Vertreter aller Generationen dazu bereit waren, in den kommenden fünf Jahren vor Ort Verantwortung mitzutragen in den Kirchengemeinderäten“, freut sich der Geistliche.
Der Kirchengemeinderat ist vergleichbar mit dem Gemeinderat einer Kommune: Er ist das Leitungsgremium der Kirchengemeinde, und alle wichtigen Belange werden hier beraten und beschlossen. Seien das die pastoralen Konzepte, Baumaßnahmen an denkmalgeschützten Kirchen
und Kapellen oder der Haushalt, der die Finanzen der Gemeinde regelt. Dank der neuen Kirchengemeindeordnung
vom März 2019 ist das Gremium noch gestärkt worden und es trägt gemeinsam mit den Pfarrern
die Verantwortung für das Gemeindeleben.
Für das Seelsorge-Duo Bucher und Werner bedeutet dies auch, „sich immer wieder auf den Grundauftrag, das Evangelium zu verkünden, zu besinnen. Das heißt, die Lebenswirklichkeit der Menschen von heute aus dem Evangelium heraus zu deuten. Und das heißt für uns auch, das Evangelium zu leben in allen pastoralen Ansätzen – zum Heil der Menschen.“
Nicht nur die Kandidaten wollen Kirche vor Ort mitgestalten – auch die Wähler haben dazu die Möglichkeit, indem sie von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen und ihre Stimmzettel ausfüllen. Bucher: „Alle Unterlagen samt der reich bebilderten Wahlflyer werden den Haushalten mit der Post zugestellt, und man kann direkt von daheim aus wählen oder eben am Wahlsonntag in sein Wahllokal gehen zur persönlichen Stimmabgabe.“
BILDER ZU DEN KANDIDATEN GIBT ES AUF SEITE 18