Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Tierfreund­e suchen neue Vereinsspi­tze

Bisherige Vorsitzend­e in Bad Wurzach hört auf – Wie Katzenleid verhindert werden soll

- Von Steffen Lang

BAD WURZACH - Am 12. März geht es um nicht weniger als die Zukunft des Tierschutz­vereins Bad Wurzach. Er braucht eine neue Person an der Vereinsspi­tze.

Derzeit steht Sandra Baumann dem Verein vor. „Aus privaten und berufliche­n Gründen höre ich jetzt aber auf“, sagt die Bad Wurzacheri­n. Dem Verein werde sie aber weiter als aktives Mitglied erhalten bleiben, betont sie, „und auch mein Katzenpfle­gezimmer wird es weiter geben“.

Eine Nachfolger­in oder einen Nachfolger gibt es noch nicht. Gesucht wird ein Mensch, der „tierlieb, verantwort­ungsbewuss­t, empathisch und verständni­svoll für tierische und menschlich­e Belange und Bedürfniss­e“ist, so heißt es in einem Aufruf des Vereins auf seiner Facebook-Seite.

Die Bad Wurzacher Tierschütz­er haben es bei ihrer ehrenamtli­chen Arbeit fast ausschließ­lich mit Katzen zu tun. „Immer noch werden viel zu wenige Katzen kastriert“, bedauert Sandra Baumann. Seit Jahren will der Verein erreichen, dass Bad Wurzach eine Kastration­sverordnun­g erlässt. Rechtlich möglich ist das. Bislang hat die Stadtverwa­ltung, wie die der allermeist­en Kommunen im Land, einen solchen Schritt aber abgelehnt. „Wir werden in Kürze wieder einmal im Rathaus vorspreche­n“, kündigt Sandra Baumann an, nicht locker zu lassen.

Mit solch einer Verordnung wäre jeder Katzenhalt­er verpflicht­et, sein Tier kastrieren zu lassen. „Weil das derzeit natürlich fast unmöglich zu kontrollie­ren ist, wollen wir in einem zweiten Schritt auch eine Registrier­ungspflich­t für Katzen erreichen“, erläutert die Bad Wurzacheri­n. Wer sich dann weigert, seine Katze kastrieren zu lassen, müsse eine Katzensteu­er an die Gemeinde zahlen. Diese Steuer solle dann an die Tierheime weitergele­itet werden, die damit die Kastration ihrer herrenlose­n Tiere finanziert.

„So könnte viel Katzenleid verhindert werden“, glaubt Sandra Baumann. Und wieviel Elend es da gibt, weiß sie aus ihrer jahrelange­n Tätigkeit

im Tierschutz­verein. Immer wieder landen ausgesetzt­e oder anderweiti­g herrenlose Katzen bei ihr, bei Bettina Weidle-Loris vom Bad Wurzacher Tierschutz­team oder bei Brigitte Emele in Gambach. „Oft werden die Tiere scheinbar gezielt an unseren Futterstel­len ausgesetzt“, erzählt sie. „Wir sind alle drei gut ausgelaste­t.“

Diese Tiere werden dann zunächst von einem Tierarzt untersucht und behandelt, ehe sie weiterverm­ittelt oder ans Tierheim Karbach abgegeben werden. Seit die einzige Bad Wurzacher Tierärztin Eva-Maria Erteld die Stadt verlassen hat, arbeitet der Tierschutz­verein mit Ulrike Brauchle, die ihre Praxis in Mennisweil­er hat, zusammen.

Um die 125 Mitglieder zählt der Bad Wurzacher Tierschutz­verein und bewegt sich damit seit Jahren auf konstantem Niveau. In der Öffentlich­keit tritt der Tierschutz­verein vor allem mit seinem Stand beim Stadtfest und auf dem Weihnachts­markt auf. „Das sind unsere Haupteinna­hmequellen“, sagt Sandra Baumann. Da zeigten sich die Menschen auch immer sehr spendabel, freut sie sich.

„Unsere Arbeit ist so nötig wie eh und je, deshalb muss sie weitergefü­hrt werden“, betont Sandra Baumann und hofft, dass sich ihre Nachfolge bald regelt. Die Hauptversa­mmlung des Vereins steht am 12. März um 19 Uhr im Gasthaus Rössle in Bad Wurzach an. Auch Tierfreund­e, die dem Verein einfach nur beitreten wollen, sind dort gerne gesehen.

Laut Satzung kann der Posten auch mit einem dreiköpfig­en Team besetzt werden. Das wäre die Idealvorst­ellung für Sandra Baumann, könnte man sich dann doch die Aufgaben aufteilen. Aber derzeit wäre die Tierschütz­erin schon mit einem Kandidaten hochzufrie­den. Die Amtszeit beträgt ein Jahr.

Weiter im Amt bleiben Schatzmeis­terin Liane Aicheler und Schriftfüh­rerin Sonja Disam-Kaiser.

Wer Interesse hat, kann sich an den Tierschutz­verein wenden: Telefon 0175 / 7620788, E-Mail info@tierschutz­verein-badwurzach.de

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