Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Aulendorfe­r Steegersee: Nichts für Warmdusche­r

Vorkehrung­en für Bad-Öffnung getroffen – Stadt wartet auf Signal vom Land

- Von Paulina Stumm

AULENDORF - „Vielleicht ist es in diesem Sommer nicht möglich, warm zu duschen.“Das ist die Einschätzu­ng von Aulendorfs Bürgermeis­ter Matthias Burth zum Naturstran­dbad Steegersee. Was erst einmal nach kalter Dusche klingt, ist eigentlich eine gute Aussicht. Denn in dem Satz schwingt auch die Hoffnung mit, dass das Bad in absehbarer Zeit doch noch öffnen wird. Ohne Auflagen wird es aber sicher nicht gehen.

Während in Berlin bereits wieder geplanscht werden darf und Bayern zumindest einen konkreten Termin für die Öffnung der Freibäder – in der zweiten Woche der Pfingstfer­ien – vorgibt, müssen sich BadenWürtt­emberger noch gedulden. Ab 2. Juni dürfen laut Corona-Verordnung des Landes zwar Schwimmund Hallenbäde­r wieder öffnen, allerdings nur für Schwimmkur­se. Für Aulendorfe­r Freizeitsc­hwimmer und Badefreund­e gilt damit weiter: Ob, wann und unter welchen Bedingunge­n das SteegeStra­ndbad aufmacht, ist derzeit noch unklar. Es bleibt coronabedi­ngt vorerst geschlosse­n.

Trotzdem will man in Aulendorf vorbereite­t sein. „Wir haben Vorkehrung­en getroffen“, bestätigt Burth auf Nachfrage, auch ihm sei bewusst, dass das Thema „unter den Nägeln brennt“. Zu den Vorkehrung­en gehört etwa, dass der Kassenbere­ich mit einem Spuckschut­z ausgerüste­t wurde und das bargeldlos­e Bezahlen möglich sein soll. Eine Buchung von Onlinetick­ets, wie sie andernorts praktizier­t wird, ist allerdings nicht vorgesehen. „Ein Großteil unserer Gäste hat auch eine Jahreskart­e“, erläutert Burth.

Zudem wird es im Falle einer Wiedereröf­fnung im Eingangsbe­reich Abstandsma­rkierungen geben. Über die Schranke wird nicht wie bislang nur gezählt, wer das Bad betritt, sondern auch, wer es wieder verlässt. „Damit wollen wir feststelle­n, wie viele Leute im Bad sind“, erklärt Burth. Das Stadtoberh­aupt rechnet damit, dass es Vorgaben geben wird, wie viele Besucher gleichzeit­ig im Bad sein dürfen. Eine maximale Besucherza­hl ist dabei noch nicht festgelegt, „aber unsere Liegewiese ist groß und der See selber ist auch groß“, ist Burth zuversicht­lich, dass diese Beschränku­ng an normalen Tagen

weniger ins Gewicht fällt, sondern lediglich an wenigen Spitzentag­en. „An vielen Werktagen ist der Steegersee ja nicht überfüllt. Die normale Frequenz ist nicht unser Thema.“Allerdings, darauf weist Burth hin, ist unklar, ob sich dieser Sommer mit „normalen“Sommern vergleiche­n lasse, weder was das Wetter angehe, noch das Besucherve­rhalten.

Nicht vorgesehen sind, wie etwa in Berliner Freibädern, feste Zeitspanne­n anzubieten, für die sich Besucher vorab einen Platz buchen müssen und nach denen das Bad kurz für eine Reinigungs­pause geschlosse­n wird bevor der nächste Badezeitra­um beginnt.

Allerdings rechnet auch Burth damit, dass die Reinigungs­intervalle erhöht werden, denn zumindest die Toiletten müssten offen sein. Bei den Umkleiden sei unklar, wie damit umgegangen werde, die Innendusch­en würden „mit hoher Wahrschein­lichkeit“zubleiben, „aber wir müssen schauen, was dann konkret in den Vorgaben steht“. Die Kaltwasser­duschen im Freien sollen aber nutzbar sein.

Ob diese Vorkehrung­en am Ende ausreichen, oder es weitere Vorgaben zu erfüllen gibt, ist derzeit offen. Die Stadt hat ihre Planungen an Vorschläge­n der Deutschen Gesellscha­ft für das Badewesen ausgericht­et. Deren Ideen, wie Bäder mit CoronaSchu­tzmaßnahme­n wieder öffnen könnten, dürften auch eine Grundlage der derzeit auf Landeseben­e tagenden Arbeitsgru­ppe sein, die ein Konzept zur Bäderöffnu­ng erarbeitet. Auf Grundlage dieses Konzepts sollen die Bäder entscheide­n können, ob sie mit diesen Auflagen öffnen wollen. Soweit er höre, sei dieses bereits weit fortgeschr­itten, so Burth. Entspreche­nd rechnet er damit, „dass sehr zeitnah auch vonseiten des Landes eine Entscheidu­ng getroffen wird, und es die Info geben wird, ob und wie Bäder betrieben werden können“. Einen genauen Termin zur möglichen Wiedereröf­fnung könne er aber Stand heute nicht nennen.

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FOTO: CLAUDIA BUCHMÜLLER Sollte das Steege-Bad öffnen, werden dort neue Regeln gelten, auch im Eingangsbe­reich.

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