Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
HGV erhält weiterhin jährlichen Zuschuss
Es handelt sich um 12 000 Euro pro Jahr – Einstimmiges Votum des Gemeinderats
BAD WALDSEE - Jeweils 12 000 Euro Zuschuss erhält der Handels- und Gewerbeverein (HGV) in den nächsten drei Jahren. Das hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung so beschlossen.
Bürgermeister Matthias Henne lobte die Arbeit des HGV, der seit dem Jahr 2000 mit seinen Veranstaltungen und Aktionen maßgeblich zum Stadtmarketing der Stadt beitrage. In den vergangenen Jahren hat die Stadt dem Verein bereits jährlich eine Finanzspritze zukommen lassen. Waren es im Jahr 2001 noch 12 500 DM, erreicht der finanzielle Zuschuss von 2008 bis 2010 mit 18 000 Euro seinen Höchststand. Seit 2018 werden jährlich 12 000 Euro zugegeben. Diese Summe wird in den nächsten drei Jahren Fortbestand haben, darauf verständigte sich das Gremium einstimmig.
Mit den verkaufsoffenen Sonntagen und langen Einkaufsnächten machte sich der HGV in der Kurstadt verdient, hob Henne hervor. Die Bezuschussung wird in folgenden Bereichen ermöglicht. Einerseits bei der „übergeordneten Kommunikation“, hier übernimmt die Stadt die Kosten für die Plakatierung im Umland. Andererseits bei den Bauhofleistungen. Hierbei werden 50 Prozent der Kosten von der Stadt getragen. Und nicht zuletzt beteiligt sich die Stadt am Unterhaltungsprogramm an zentralen Punkten in der Altstadt und hilft bei Parkregelungen und der Leitung von Besucherströmen mit. Das könnte beispielsweise über einen Shuttle-Bus von der Altstadt zum Frühlingsfest beim Erwin-Hymer-Center geschehen oder über kostenlose Citybusfahrten an verkaufsoffenen Sonntagen.
Dass Bad Waldsee gerade in der aktuellen Corona-Krise als attraktive Einkaufsstadt wahrgenommen wird, war für alle Entscheider von Bedeutung, und so wurde der Fortführung des Zuschusses zugestimmt. „Im Rahmen des Markenprozesses, in den sich der HGV aktiv einbringen wird, werden weitere Strukturentwicklungen im Bereich des Stadtmarketings erwartet, die dann Basis für eine Neugestaltung ,Zusammenarbeit und Förderung des HGV’ darstellen“, ist in der Sitzungsunterlage zudem zu lesen. Der Handels- und Gewerbeverein als
Interessenvertretung seiner mehr als 70 Mitglieder – aus den Bereichen Industrie, Handel, Handwerk, Dienstleistung und Gastronomie – hat in seinem schriftlichen Antrag auf die Mitwirkung an unterschiedlichsten städtischen Projekten und dabei auch auf die Mehrarbeit hingewiesen: „Die Anforderungen und Aufgaben sind stetig gewachsen und wurden größtenteils durch die Koordinationsstelle beim Handels- und Gewerbeverein bearbeitet und umgesetzt. Dieser Bereich hat zwischenzeitlich einen Arbeitsumfang einer 100-Prozent-Beschäftigung angenommen und übernimmt auch externe Aufgabenbereiche.“Aus eigenen Mitteln und Einnahmen sei die Organisation und Durchführung großer Imagekampagnen und Veranstaltungen weder personell noch finanziell durchführbar, heißt es in dem Schreiben. Dem Wunsch nach weiterer finanzieller Unterstützung kam der Gemeinderat nach.
Grünen-Stadtrat Markus Leser bezeichnete den Zuschuss als gut und richtig, bat aber darum, dem Verein „mehr Beinfreiheit zu lassen, sodass auf Unvorhergesehenes reagiert werden kann“.