Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Mit Vollgasfußball zum zweiten Saisonsieg
Landesligist TSV Eschach überrollt chacenlose Schussenrieder
RAVENSBURG - Der TSV Eschach hat den FV Bad Schussenried mit 5:0 besiegt. Die Schussenrieder kamen mit dem Tempo-Kombinationsfußball der Eschacher nicht klar und liefen mehr als eine Stunde lang meistens hinterher.
Es war um die 70. Minute herum, als ein frustrierter Sebastian Wildenstein lautstark die Diagnose des Spiels stellte: „Wir haben überall Riesen-Löcher“, schimpfte Schussenrieds Mann für die linke Außenbahn. Damit traf der aktuell beste Torschütze des FVS (vier Treffer) den Nagel auf den Kopf: Die Gäste lieferten zusammen eine katastrophale Defensivleistung ab. Eschachs agile Offensive bekamen sie nie in den Griff.
Das ging in der 11. Minute los, als Eschachs Linksverteidiger Lucas Böning Max Bröhm im Zentrum bediente und der sich in aller Ruhe die Ecke aussuchen konnte. Und es ging in der 14. Minute weiter, als Bröhm steil ging und Florian Harsch im Schussenrieder Tor gerade noch die Fingerspitzen an den Ball brachte, dann aber den Ball zusammen mit einem Verteidiger selbst über die Linie bugsierte, als Fabian Elshani aus ganz spitzem Winkel abzog.
Harsch traf in dieser Situation keine Schuld, der Lange im Tor des FVS war noch derjenige, der sich am meisten gegen Eschachs Offensivwirbel stemmte – so zum Beispiel in der 19. Minute, als er erneut gegen Bröhm parierte. Beim darauffolgenden Eckball schwammen die Schussenrieder aber weiter, Sebastian Sprenger musste den Ball nur noch per Kopf aus kürzester Distanz über die Linie drücken. Und nur ein paar Sekunden nach Wiederanpfiff hatte Elshani nach einer feinen Aktion das vierte Tor auf dem Fuß – wieder war Harsch zur Stelle.
Schussenrieds Trainer Markus Stocker wechselte noch vor der Pause zweimal, ins Spiel kam sein Team aber trotzdem nicht. Im Gegenteil: Besonders Elshani und Bröhm wirbelten weiter. Und direkt nach der Pause machte der TSV den Sack zu. Zwei blitzsaubere Konter innerhalb von zwei Minuten über Elshani rechts – und der fand beide Male im Zentrum einen Mitspieler, der nur noch einschieben brauchte: Erst war Manuel Ruess mitgelaufen, dann
Bröhm. Die Partie war entschieden. Die Schussenrieder bemühten sich zwar in der Schlussphase um Schadensbegrenzung, aber die Eschacher Defensive um das InnenverteidigerPärchen David Sprenger/Michael Eitel ließ nichts mehr anbrennen.
„Ich weiß nicht, ob das unsere beste Saisonleistung war“, meinte Eschachs Trainer Philipp Meißner nach dem Schlusspfiff. „Aber es war auf jeden Fall unsere effizienteste – die Jungs haben sich diesmal für eine starke Leistung auch belohnt.“Meißners Gegenüber Markus Stocker war dagegen ratlos: „Ich kann mir nicht erklären, wie diese Leistung zustande gekommen ist“, meinte Schussenrieds Trainer. „Fest steht, dass wir keinen Zugriff auf die Partie bekommen haben.“