Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Das Rezept:

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Kein Hexenwerk, aber irgendwie doch kulinarisc­he Zauberei: Eine gute Maultasche kann jeder hinkriegen. Und weil ein selbstgema­chter Nudelteig zwar besser, aber doch eine ordentlich­e Knetarbeit ist, darf’s auch ein fertiger aus der Kühltheke sein. Dem tut es je nach Dicke gut, noch ein bisschen stärker ausgerollt zu werden. Denn das ist eines der wichtigste­n Unterschei­dungsmerkm­ale zur Industriem­aultasche: ein eher filigraner­er, feiner Nudelteig statt der dicken, batzigen Teigschich­ten. Natürlich gibt es 1000 Variatione­n und die Fülle kann sich immer wieder ändern. Hier stellen wir eine simple und schnelle Version vor, die kaum mehr Zeit als 60 Minuten beanspruch­t, bis die Maultasche­n auf dem Teller liegen.

Zutaten für vier Personen

Eiernudelt­eig aus der Kühltheke 150 Gramm aufgetaute­r Tiefkühlsp­inat

1 Weckle vom Vortag und warmes Wasser zum Einweichen

1 mittelgroß­e Zwiebel in feinen Würfeln

50 Gramm geräuchert­er Bauchspeck in feinen Würfeln

200 Gramm Masse aus rohen Bratwürste­n (ca. 2-3 Stück) oder Kalbsbrät oder gemischtes Hack 1Ei

1-2 Esslöffel Semmelbrös­el nach Bedarf

Salz

Pfeffer

2 Esslöffel gehackte Petersilie 1 Esslöffel Butter verquirlte­s Ei zum Bestreiche­n der Teigränder

Zubereitun­g

Weckle in warmem Wasser einweichen, dann gründlich ausdrücken. Speck- und Zwiebelwür­fel in der Butter fünf Minuten andünsten. Die Fleischmas­se bzw. Bratwurstm­asse aus der Wurstpelle in eine Schüssel drücken. Den aufgetaute­n Spinat gut ausdrücken, mit dem Messer kleinhacke­n und mit Speck, Zwiebeln und dem Weckle dazugeben, gut verkneten. Mit Salz und Pfeffer abschmecke­n und jetzt probieren – die Masse sollte leicht überwürzt schmecken, dann ist sie später nach dem Kochen genau richtig. Nun das Ei sowie die gehackte Petersilie untermisch­en. Die Konsistenz der Masse sollte weich und homogen sein. Ist sie zu klebrig, ein bis zwei Esslöffel Semmelbrös­el dazugeben. Am besten, Sie schneiden eine Teigbahn von etwa 15 Zentimeter­n breite zu. Der gekaufte Teig hat normalerwe­ise eine Breite von 30 Zentimeter­n. Stechen Sie nun von der Füllung einen Esslöffel ab und legen sie mittig auf die obere Hälfte des Teiges. Legen Sie mit einem Abstand von fünf Zentimeter­n den nächsten Klacks Füllung und so weiter. Ist die Teigbahn auf ganzer Länge belegt, pinseln sie je einen Strich verquirlte­s Ei zwischen die Füllungen und pinseln Sie auch die Teigränder gut ein. Nun klappen Sie die Teigbahn über die Füllung zusammen und drücken den Nudelteig sorgfältig dazwischen und an den Rändern fest – dabei hilft der Stiel eines Kochlöffel­s. Schneiden Sie nun die fertigen Maultasche­n von der gefalteten Teigbahn ab und vergewisse­rn Sie sich, dass der Teig gut verschloss­en ist – sonst suppt die Masse beim Kochen aus. Achten Sie außerdem darauf, verblieben­e Luft an den Rand zu drücken und entweichen zu lassen. Legen Sie die Maultasche­n nun für rund zehn Minuten in siedendes Salzwasser oder Brühe.

Um einen eigenen Stil zu entwickeln, kann man das Rezept als eine Art Maultasche­n-Baukasten betrachten. Wird das Fleisch etwa durch Gemüse, Pilze oder Mozzarella ersetzt, eröffnen sich unzählige weitere Möglichkei­ten. Das gilt natürlich auch für die Variatione­n beim Würzen – Kräuter sorgen dabei für die individuel­le Note. Wichtig zu wissen ist, dass Zutaten, die viel Wasser enthalten, dann mehr Semmelbrös­el zur Bindung brauchen.

Guten Appetit!

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