Umbenennung von Straßennamen derzeit kein Thema

BAD WALDSEE (kik) - Ist es angebracht, dass es in Bad Waldsee eine Felix-Wankel-Straße und eine Richthofenstraße gibt? Diese Frage hat der Waldseer Bernd Zander aufgebracht („Waldseer fordert Überdenken des Namens Richthofenstraße“, SZ vom 13. November). Die SZ hatte dazu bei der Stadtverwaltung nachgefragt.

In der Kritik Zanders stehen beide Straßen, da Erfinder und Konstrukteur Wankel Gau-Leiter der Hitlerjugend war und als überzeugter Antisemit gilt. Die Richthofenstraße wurde 1936 benannt nach Baron Manfred von Richthofen, einem erfolgreichen Kampfflieger im Ersten Weltkrieg. Vor allem die 2008 beschlossene Verlängerung dieser Straße ins Neubaugebiet Pfändle stößt dem ehemaligen Grünen-Stadtrat sauer auf.

Im Gegensatz zu Kißlegg, wo derzeit über eine Neubenennung der dortigen Felix-Wankel-Straße debattiert wird, sieht die Stadt dazu in Bad Waldsee keinen Grund. „Felix Wankel war ein Konstrukteur und der Erfinder des Wankelmotors. Im Gewerbepark Wasserstall wurden im Jahr 2002 vom Gemeinderat passende Straßennamen von deutschen Ingenieuren/Erfindern gewählt, die thematisch zum Gewerbegebiet passen“, hieß es auf SZ-Anfrage aus dem Rathaus.

Zur Richthofenstraße teilte die Stadt mit: „Manfred von Richthofen war ein berühmter Pilot. Nach unserer Recherche war er kein Kriegsverbrecher.“

Wie die Stadt weiter erläuterte, stünden derzeit keine Beratungen für eine Umbenennung der Straßennamen an. „Bei der Stadt liegen auch keine Anfragen aus der Bürgerschaft oder eines Gemeinderats vor.“Bezogen auf die Verlängerung der Richthofenstraße ins Neubaugebiet Pfändle lässt die Stadt wissen, dass „die bereits vorhandenen Straßen im bebauten Bereich südlich des neuen Baugebiets angebunden und somit verlängert wurden. Sie erhielten die bereits vorhandenen Straßennamen (in der Verlängerung).“

Diskutieren Sie mit: Sollten die Straßennamen beibehalten oder geändert werden? Schreiben Sie uns Ihre Meinung zum Thema an redaktion.waldsee@ schwaebische.de