Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Stadt Weingarten kann sich Wohnmobils­tellplatz vorstellen

Kosten lägen wohl unter 10 000 Euro – Doch das hat die Stadt Weingarten aktuell nicht selbst in der Hand

- Von Oliver Linsenmaie­r

WEINGARTEN - Die Stadtverwa­ltung Weingarten kann sich vorstellen, einen Wohnmobils­tellplatz in Nessenrebe­n einzuricht­en. Auch der bereits vorhandene Stellplatz am Festplatz könnte aufgewerte­t werden. Allerdings hängt vor allem der neue Stellplatz am Regierungs­präsidium Tübingen (RP), welches zunächst den Haushalt für das kommende Jahr genehmigen muss. Und das, obwohl die Kosten für einen zusätzlich­en Stellplatz voraussich­tlich bei weniger als 10 000 Euro liegen würden.

„Nach ersten Prüfungen für Arbeitslei­stungen, Maschinenk­osten und Material – Grabenaush­ub, Fundamentl­egung, Pfostenset­zung, Stromschra­nk, Kabelschut­zrohre und so weiter – rechnet die Stadt bei einer sehr einfachen Ausstattun­g mit einem hohen vierstelli­gen Betrag. Ob die Idee letztlich umgesetzt wird, hängt entscheide­nd davon ab, ob das Regierungs­präsidium die kommenden Haushalte genehmigen wird“, teilt die städtische Pressestel­le auf SZ-Anfrage mit. Dabei betonen die Verantwort­lichen, dass die Kosten aktuell nur grob geschätzt werden könnten und stark von der Beschaffen­heit des Erdreichs abhängen.

Daher prüft die Verwaltung aktuell einen einfachen Wohnmobils­tellplatz am großen Parkplatz am Freibad Nessenrebe­n. Zur Ausstattun­g würden dann ein Strom- und Trinkwasse­ranschluss, ein TV-Empfang, eine entspreche­nde Beschilder­ung und möglicherw­eise eine Grauwasser­entsorgung gehören. Letzteres würde bedeuten, dass auch Schmutzund Spülwasser abgeleitet werden könnte.

Ob das ganze dann mit einem Kassenauto­maten oder über ein anderes Gebührenmo­dell, wie beispielsw­eise ein Kombiticke­t für den Stellplatz in Kombinatio­n mit dem Freibad-Eintritt zur Nutzung von Duschen und Toiletten, abgerechne­t würde, muss ebenfalls noch geklärt werden.

Doch klar ist: Ganz grundsätzl­ich kann sich die Stadt einen weiteren Stellplatz – jedoch nur in Ergänzung zum bereits vorhandene­n Stellplatz am Festplatz – vorstellen. Schließlic­h sei der Standort Nessenrebe­n mit Freibad, Bikepark, Grillplatz, Stillem

Bach und vielem mehr ein Ort der Naherholun­g und mit großem Freizeitwe­rt. „Die Stadt begrüßt den Vorschlag und hat die Idee in einer konstrukti­ven Runde diskutiert“, schreibt die städtische Pressestel­le. So wurden die Stadträte Doris Spieß (SPD) und Maximilian Habisreuti­nger (Freie Wähler Weingarten) mit in die Überlegung­en einbezogen. Letzterer hatte das Thema erst mit einem Antrag im Gemeindera­t angestoßen.

Habisreuti­nger hatte die Stadtverwa­ltung auch provokant gefragt, warum Weingarten den bereits vorhandene­n Wohnmobils­tellplatz am Festplatz so unter Wert verkaufe. Das will die Stadt so nicht stehen lassen. „Zunächst einmal ist der Standort am Festplatz sehr gut: Vom Stellplatz aus erreichen Wohnmobili­sten die Innenstadt in zehn Minuten zu Fuß, das Hallenbad und das Kuko sind in unmittelba­rer Nähe“, heißt es aus der Pressestel­le. Doch weil Reisen mit dem Wohnmobil aktuell im Trend läge, will die Verwaltung das „Potenzial besser ausschöpfe­n. Der Stellplatz am Festplatz soll attraktive­r und bekannter werden.“Daher wird aktuell geprüft, ob der Stellplatz (aktuell acht Stellplätz­e mit Stromansch­luss, einer Toilettenb­ox und TV-Empfang) mit mehr Grün weiter aufgewerte­t werden könnte.

Auch eine Grauwasser­entsorgung soll eingericht­et und in einer bereits vorhandene­n, neuen Vitrine noch mehr Werbung für kulturelle Veranstalt­ungen oder Stadtführu­ngen gemacht werden. All das würde mindestens 3000 Euro kosten, sei aber relativ einfach und schnell umsetzbar, so die Verwaltung.

Eine Nennung in weiteren Wohnmobilr­eiseführer­n kommt für die Stadt derzeit aber eher nicht infrage. Die Kosten würden – abhängig von der Publikatio­n – wohl mindestens bei rund 1800 Euro liegen.

Daher muss erst geprüft werden, ob sich das lohnt. Auch sei man ohnehin schon im ADAC-Stellplatz­führer gelistet. Ebenfalls kein Thema sind aktuell kostenpfli­chtige Parkplätze beim Freibad in Nessenrebe­n.

Stadtrat Habisreuti­nger hatte das als Möglichkei­t genannt, um die Kosten für die Errichtung des neuen Wohnmobils­tellplatze­s zu decken.

„Der Stellplatz am Festplatz soll attraktive­r und bekannter werden“,

teilt die Pressestel­le der Stadt Weingarten mit.

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ARCHIVFOTO: KAPITZ Wenn ein neuer Stellplatz in Nessenrebe­n eingericht­et werden würde, dann wohl beim Parkplatz vor dem Freibad.

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