Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Stadt Weingarten kann sich Wohnmobilstellplatz vorstellen
Kosten lägen wohl unter 10 000 Euro – Doch das hat die Stadt Weingarten aktuell nicht selbst in der Hand
WEINGARTEN - Die Stadtverwaltung Weingarten kann sich vorstellen, einen Wohnmobilstellplatz in Nessenreben einzurichten. Auch der bereits vorhandene Stellplatz am Festplatz könnte aufgewertet werden. Allerdings hängt vor allem der neue Stellplatz am Regierungspräsidium Tübingen (RP), welches zunächst den Haushalt für das kommende Jahr genehmigen muss. Und das, obwohl die Kosten für einen zusätzlichen Stellplatz voraussichtlich bei weniger als 10 000 Euro liegen würden.
„Nach ersten Prüfungen für Arbeitsleistungen, Maschinenkosten und Material – Grabenaushub, Fundamentlegung, Pfostensetzung, Stromschrank, Kabelschutzrohre und so weiter – rechnet die Stadt bei einer sehr einfachen Ausstattung mit einem hohen vierstelligen Betrag. Ob die Idee letztlich umgesetzt wird, hängt entscheidend davon ab, ob das Regierungspräsidium die kommenden Haushalte genehmigen wird“, teilt die städtische Pressestelle auf SZ-Anfrage mit. Dabei betonen die Verantwortlichen, dass die Kosten aktuell nur grob geschätzt werden könnten und stark von der Beschaffenheit des Erdreichs abhängen.
Daher prüft die Verwaltung aktuell einen einfachen Wohnmobilstellplatz am großen Parkplatz am Freibad Nessenreben. Zur Ausstattung würden dann ein Strom- und Trinkwasseranschluss, ein TV-Empfang, eine entsprechende Beschilderung und möglicherweise eine Grauwasserentsorgung gehören. Letzteres würde bedeuten, dass auch Schmutzund Spülwasser abgeleitet werden könnte.
Ob das ganze dann mit einem Kassenautomaten oder über ein anderes Gebührenmodell, wie beispielsweise ein Kombiticket für den Stellplatz in Kombination mit dem Freibad-Eintritt zur Nutzung von Duschen und Toiletten, abgerechnet würde, muss ebenfalls noch geklärt werden.
Doch klar ist: Ganz grundsätzlich kann sich die Stadt einen weiteren Stellplatz – jedoch nur in Ergänzung zum bereits vorhandenen Stellplatz am Festplatz – vorstellen. Schließlich sei der Standort Nessenreben mit Freibad, Bikepark, Grillplatz, Stillem
Bach und vielem mehr ein Ort der Naherholung und mit großem Freizeitwert. „Die Stadt begrüßt den Vorschlag und hat die Idee in einer konstruktiven Runde diskutiert“, schreibt die städtische Pressestelle. So wurden die Stadträte Doris Spieß (SPD) und Maximilian Habisreutinger (Freie Wähler Weingarten) mit in die Überlegungen einbezogen. Letzterer hatte das Thema erst mit einem Antrag im Gemeinderat angestoßen.
Habisreutinger hatte die Stadtverwaltung auch provokant gefragt, warum Weingarten den bereits vorhandenen Wohnmobilstellplatz am Festplatz so unter Wert verkaufe. Das will die Stadt so nicht stehen lassen. „Zunächst einmal ist der Standort am Festplatz sehr gut: Vom Stellplatz aus erreichen Wohnmobilisten die Innenstadt in zehn Minuten zu Fuß, das Hallenbad und das Kuko sind in unmittelbarer Nähe“, heißt es aus der Pressestelle. Doch weil Reisen mit dem Wohnmobil aktuell im Trend läge, will die Verwaltung das „Potenzial besser ausschöpfen. Der Stellplatz am Festplatz soll attraktiver und bekannter werden.“Daher wird aktuell geprüft, ob der Stellplatz (aktuell acht Stellplätze mit Stromanschluss, einer Toilettenbox und TV-Empfang) mit mehr Grün weiter aufgewertet werden könnte.
Auch eine Grauwasserentsorgung soll eingerichtet und in einer bereits vorhandenen, neuen Vitrine noch mehr Werbung für kulturelle Veranstaltungen oder Stadtführungen gemacht werden. All das würde mindestens 3000 Euro kosten, sei aber relativ einfach und schnell umsetzbar, so die Verwaltung.
Eine Nennung in weiteren Wohnmobilreiseführern kommt für die Stadt derzeit aber eher nicht infrage. Die Kosten würden – abhängig von der Publikation – wohl mindestens bei rund 1800 Euro liegen.
Daher muss erst geprüft werden, ob sich das lohnt. Auch sei man ohnehin schon im ADAC-Stellplatzführer gelistet. Ebenfalls kein Thema sind aktuell kostenpflichtige Parkplätze beim Freibad in Nessenreben.
Stadtrat Habisreutinger hatte das als Möglichkeit genannt, um die Kosten für die Errichtung des neuen Wohnmobilstellplatzes zu decken.
„Der Stellplatz am Festplatz soll attraktiver und bekannter werden“,
teilt die Pressestelle der Stadt Weingarten mit.