Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Einfach erfolgreic­h

Mit Eishockey der Marke Rich Chernomaz sind die Ravensburg Towerstars perfekt in die Saison gestartet

- Von Michael Panzram

Jeder Trainer hat natürlich eine genaue Vorstellun­g davon, wie er seine Mannschaft spielen lassen will. Doch im immer hektischer und schneller werdenden Sportbetri­eb kommen selten die beiden Dinge zusammen, die es braucht, um ein langfristi­ges Konzept zu verfolgen: Zeit und die passenden Spieler. ging es bei den

da nicht anders. Als er als Feuerwehrm­ann auf der Zielgerade­n der Saison 2018/19 für den entlassene­n geholt wurde, fehlte ihm die Zeit; den Titel holten die Towerstars dank der großen Mentalität­saxt, die Chernomaz von der ersten Minute an schwang. Als der Coach in der Saison 2019/20 für den entlassene­n

zurückgeho­lt wurde, fehlten ihm die richtigen Spieler für seine Art Eishockey. Was auch immer die Towerstars auf den Importposi­tionen im Verlauf dieser Saison versuchten – und sie versuchten viel –, es gelang ihnen kein echter Treffer, schon gar keiner, der Chernomaz wirklich gepasst hätte.

Chernomaz Towerstars Valtonen Rich Ravensburg Jiri Ehrenberge­r Tomek

Towerstars spielt fast einwandfre­ies Rich-Chernomaz-Eishockey. Und das mit großem Erfolg. Oder anders formuliert: einfach erfolgreic­h. aus jeder Lage geschossen, getroffen, gejubelt, die Konkurrenz demoralisi­ert. Beim und gegen die

nun ließen sie es etwas gemächlich­er angehen, es gelang kein frühes Tor, am Freitag gerieten die Towerstars sogar in Rückstand. Mühsam drehten sie die Partie und nahmen dank des Siegs im Penaltysch­ießen zwei von drei Punkten mit. Gegen Crimmitsch­au taten sie sich ebenfalls schwerer als zu erwarten war. Zunächst hatte aber

einen großen Auftritt und besorgte

Drews EHC Freiburg Eispiraten Crimmitsch­au Yannick

das 1:0 – ausgerechn­et Drews, der sich im vergangene­n Jahr zwei Tage vor Weihnachte­n in Westsachse­n den Fuß brach und für den Rest der Saison ausfiel. Nun schaffte er gegen die Eispiraten sein erstes Pflichtspi­eltor seither. Schöne Geschichte.

Weniger schön war der Beginn des zweiten Drittels. „Wir waren zu komplizier­t, haben viele Fehler gemacht“, kritisiert­e Chernomaz. Verlassen konnte er sich in dieser Phase auf der zu seinem

Olafr Schmidt,

ersten Saisoneins­atz kam und in der Mitte des Spiels eine Mann-gegenMann-Situation gegen entschärft­e. Dafür gab es Sonderlob von Chernomaz: „Ich bin sehr zufrieden mit ihm. Er hat im Sommer hart gearbeitet.“Zufrieden sein durfte er auch mit der Effektivit­ät in doppelter Überzahl. Gleich zwei Powerplay-Tore gelangen zum Ende des zweiten Abschnitts – das war die Vorentsche­idung. Wie sehr dieser Doppelschl­ag die Crimmitsch­auer beeindruck­te verdeutlic­hte die Reaktion von Eispiraten-Coach

nach dem Spiel. Als er sich an die entscheide­nde Szene erinnerte rutschte ihm sowohl auf englisch als auch auf deutsch ein Schimpfwor­t über die Lippen.

Richer Timo Gams Mario

Schimpfen musste Rich Chernomaz freilich nicht. Er durfte vielmehr wohlwollen­d registrier­en, dass seine Mannschaft im Moment sehr gut funktionie­rt – und das in allen Bereichen, angefangen bei den Goalies Schmidt und der in Freiburg wieder hervorrage­nd hielt. Die Abwehr hat erst sieben Gegentore in vier Spielen zugelassen, der Angriff schon 20 Volltreffe­r gelandet. Und dabei fällt auf, dass sich die Tore auf viele Schultern verteilen. Nach Hinses Treffer zum 3:0 gegen Crimmitsch­au haben inzwischen alle Importspie­ler getroffen, dazu stimmt die Breite im Kader. Was diese Frühform allerdings wirklich wert ist, wird erst das kommende Wochenende zeigen. Da warten zwei Schwergewi­chte. „Wenn wir gegen Frankfurt und Kassel gewinnen wollen, müssen wir besser spielen als heute“, sagt Chernomaz vollkommen zurecht.

Niklas Treutle,

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FOTO: FELIX KÄSTLE Besorgte das 1:0 für die Towerstars gegen Crimmitsch­au: Yannick Drews (rechts).

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