Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Kein Platz im Leutkircher Feuerwehrhaus
Bisher kaum Fortschritte bei Neubau-Planungen – Möglicher Standort: Bauhof-Areal
LEUTKIRCH - Das Leutkircher Feuerwehrhaus ist deutlich in die Jahre gekommen und entspricht nicht mehr den aktuellen Anforderungen. „Das Gebäude ist auf dem Stand der 1960er-Jahre“, sagt Kommandant Michael Klotz auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“. Über einen Neubau des Feuerwehrhauses an anderer Stelle wird bereits seit vielen Jahren diskutiert. Konkret wurden die Pläne bisher nicht.
Die Mängelliste am bestehenden Feuerwehrhaus in der Altstadt ist lang. Das zentrale Problem stellt laut Michael Klotz die Größe des Gebäudes dar: „Es ist einfach zu klein“, fasst der Kommandant zusammen. Konkret bedeutet das zum Beispiel, dass kein Umkleideraum für die Feuerwehrleute zur Verfügung steht. „Wir müssen uns direkt hinter den Fahrzeugen umziehen, stehen also quasi in den Abgasen“, sagt Klotz. Hinzu kommt in diesem Zusammenhang, dass Duschen fehlen und „keine vernünftigen Sanitäreinrichtungen“vorhanden seien.
Ein weiterer, großer Schwachpunkt: Einsatzfahrzeuge, die den aktuellen Standards entsprechen, passen laut Klotz nicht mehr in das Gebäude. Das werde für Probleme sorgen, weil mindestens zwei Wagen – unter anderem mit Drehleiter – in den kommenden Jahren ersetzt werden müssten. Schon jetzt seien in der Halle die Abstände zwischen den Fahrzeugen aus Platzgründen zu gering. Hinzu komme eine „zu schmale Torausfahrt“.
Weiter habe die Leutkircher Feuerwehr unter anderem keinen Übungshof, keine Parkplätze für Feuerwehrleute, die zu einem Notfall eintreffen, keinen Aufzug für die Schulungsräume, keinen Platz für neue Geräte jeglicher Art sowie keine Möglichkeit, Fahrzeuge im Feuerwehrhaus zu reinigen. „Das Gebäude platzt aus allen Nähten“, konstatiert Klotz. Die genannten Schwierigkeiten sind der Leutkircher Stadtverwaltung bekannt. „Ein neues Feuerwehrhaus ist erforderlich. Wir sind auf Standortsuche“, teilt Thomas Stupka auf Anfrage mit. Der Zeitplan der Verwaltung sieht vor, dass im kommenden Jahr „die Standortentscheidung im Gemeinderat herbeigeführt“wird.
Michael Klotz wäre froh, wenn es bei diesem Thema „endlich vorwärts geht“. Bereits seit vielen Jahren wird über einen Neubau gesprochen: „Alle sagen, dass wir ihn brauchen. Seither ist aber Stillstand“, sagt der Feuerwehr-Kommandant auf SZ-Nachfrage. Dennoch äußert Michael Klotz auch Verständnis dafür, dass die Stadt und der Gemeinderat neben dem Feuerwehrhaus „viele andere wichtige Projekte“zu stemmen haben.
Dass die Planungen für einen Neubau des Gebäudes derzeit noch nicht konkret sind, begründet die Stadtverwaltung mit der „aufwändigen Suche nach einem geeigneten Standort“. Von Seiten der RathausVerantwortlichen werde derzeit keine bestimmte Fläche favorisiert.
Michael Klotz und viele seiner Feuerwehrkollegen könnten sich indes das städtische Grundstück gut vorstellen, auf dem bisher der Bauhof zu finden ist. „Das hat eine gute Lage und wäre auch von der Größe richtig“, erklärt Klotz.
Auch aus Sicht der Leutkircher Stadtverwaltung sei das Gelände geeignet. „Es hat allerdings den Nachteil, dass vor dem Feuerwehrhausneubau erst ein neuer Bauhof gebaut werden müsste“, schreibt Stupka.