Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
14 Nothelfer kostete 2019 noch 25 Millionen Euro
Medizin Campus Bodensee stellte Bilanz vor – Schließung der Weingartener Klinik macht sich positiv bemerkbar
FRIEDRICHSHAFEN/WEINGARTEN indirekt. Weil ab Mitte März alle planbaren Eingriffe ausgesetzt beziehungsweise verschoben werden mussten, um möglichst viel Platz für COVID-19-Patienten zu schaffen, gingen die Fallzahlen bis Mitte Mai in den Keller. Ganz aufholen ließ sich das in den Folgemonaten zwar nicht mehr, im Juli und September lagen die Fallzahlen aber sogar über dem Planansatz. Für die im Frühjahr leer gebliebenen Betten erhielt das Klinikum zudem eine so genannte Freihaltepauschale. Ein indirekter Einspareffekt ergibt sich durch Corona bei den Personalkosten – weil eingeplante Kräfte aus den Philippinen aufgrund von Reisebeschränkungen zu Hause bleiben mussten. Dass die Personalkosten insgesamt um rund 3,8 Millionen Euro unter dem Planansatz liegen, ist aber vor allem darauf zurückzuführen, dass Mitarbeiter aus dem 14 Nothelfer nach Friedrichshafen gewechselt sind und dadurch teure Honorarkräfte eingespart werden können.
Aktuell sieht es im Klinikum Friedrichshafen so aus, dass der so genannte elektive Betrieb – das umfasst die planbaren Eingriffe – seit dieser Woche erneut eingeschränkt werden muss, um eine zweite Corona-Station aufbauen zu können. Margita Geiger stellte in der Ausschusssitzung fest, dass der Bodenseekreis diesmal nicht ganz so glimpflich davonkomme wie in der ersten CoronaWelle, im Vergleich zu anderen Landkreisen seien die Verhältnisse am Bodensee aber „fast elysisch“.
Wie die Häfler Gemeinderatsfraktionen den Jahresabschluss 2019 und die Entwicklung im laufenden Jahr bewerten, werden sie in ihrer Sitzung am 14. Dezember kund tun. Fraktionserklärungen gab’s in der Ausschussitzung noch nicht.