Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Klosterschwestern helfen unterernährten Kindern
Die Franziskanerinnen aus Reute bemühen sich darum, dass indonesische Kinder Milchpulver erhalten
REUTE-GAISBEUREN (sz) - Seit 1964 bieten die Franziskanerinnen von Reute ihre Hilfe für unterernährte Kinder auf den Batu-Inseln in Indonesien an. Fünf Schwestern haben damals begonnen, heute leben und wirken dort mehr als 100 Schwestern an 16 Orten auf fünf Inseln. Die Schwestern sind in der Krankenpflege, in der Betreuung von Waisenkindern sowie im Unterricht und pastoral tätig. Schwester Ingeborg Meroth lebt dort seit 23 Jahren und setzt sich mit allen Kräften ein, um den Menschen in ihren verschiedenen Nöten zu helfen. So beschreibt die Schwester das Projekt.
„Das heutige Projekt führt auf die Insel Tello am Äquator. Tello ist die Hauptinsel der Gruppe der Batu-Inseln, zu diesen gehören 101 größere und kleinere Inseln. Auf diesen abgelegenen Inseln ist die Ernährungssituation bescheiden bis karg: Es gibt viele unterernährte Kinder. Ebenso ist die medizinische Versorgung notdürftig oder nicht vorhanden. Auf vielen Inseln gibt es weder einen Arzt noch eine Krankenschwester.
Auf Tello gibt es eine Schwesternstation mit einer Poliklinik, einer
Nähschule, einem Kindergarten und einem Mädcheninternat. Die Schwestern betreuen Patienten, die mit den verschiedensten Krankheiten ankommen. Vor allem die Leute von den abgelegenen Inseln kommen meistens erst dann, wenn wirklich nichts mehr hilft, nicht zuletzt auch deshalb, weil sie mit ihren kleinen Booten auf dem offenen Meer sehr gefährdet sind. Deshalb suchen die Schwestern mit einem größeren, stabilen Boot immer wieder diese Inseln auf, um dort die Patienten mit Medikamenten und ihrer sonstigen medizinischen Ausrüstung zu versorgen oder sie gegebenenfalls mitzunehmen, wenn sie erkennen, dass Operationen oder intensivere Behandlungen notwendig sind.
Dabei werden sie auch konfrontiert mit der mangelhaften Ernährungssituation, vor allem bei den Kindern. Unterernährte Kinder sind anfälliger für Krankheiten – Durchfallerkrankungen, Würmer, Malaria, Denguefieber –, mit denen die Menschen zu kämpfen haben und die besonders den Kindern zusetzen.
Die Schwestern mühen sich darum, dass Milchpulver zu den Kindern
kommt. Auf Tello und den umliegenden Inseln gibt es kein Gras, keine Kuh, keine Milch. Mit Milchpulver
kann praktisch und wirksam geholfen werden. Es kann auf der Hauptinsel eingekauft werden. Für viele Bewohner der abgelegenen Inseln ist es jedoch zu teuer.
Neben der Verteilung auf den Außenstationen erhalten auch Kinder, die gesundheitlich schwach sind und in die Poliklinik kommen, ein ,Päckle’ Milchpulver als Geschenk mit. Mit einem Betrag von 700 bis 800 Euro können 100 Kinder über einen längeren Zeitraum mit der Gabe von Milchpulver einen wirksamen Aufbau ihrer Gesundheit erfahren.
Was bei diesen Inselbesuchen hinzukommt, sind die Spritkosten: Die Fahrten zu den Inseln sind sehr kostenintensiv, weswegen wir auch hier immer wieder auf Spenden angewiesen sind.
Die Fahrtdauer zu den Nachbarinseln dauert circa 30 Minuten, auf die Inseln im Gebiet von Baluta circa 50 Minuten und zu den Inseln im Süden bis zu zwei Stunden. Die Spritkosten belaufen sich hier zwischen 20 und 150 Euro.“
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