Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Sternsinger-Aktion in Aulendorf verläuft anders als geplant
„Kindern halt geben, in der Ukraine und Weltweit“, lautet das diesjährige Motto
AULENDORF – „Wir Ministranten haben uns total viel Mühe gegeben und ein Hygienekonzept ausgearbeitet, um trotz Corona als Sternsinger den Segen zu den Menschen von Aulendorf bringen zu können“, berichtet Manuel Brühl, stellvertretender Oberministrant und Mitglied des Sternsingerorganisationsteams der Kirchengemeinde St. Martin beim Telefonat mit der
Schwäbischen Zeitung. Hierzu hätten sie etwa entsprechende Zeitpläne für das Schminken und Ankleiden der Kinder ausgearbeitet.
Das sechsköpfige Orgateam, vom Alter her eines der jüngsten in der Diözese, stemmt Jahr für Jahr eigenverantwortlich die Sternsingeraktion. Normalerweise werden Aulendorfs Sternsinger am 26. Dezember im Gottesdienst ausgesandt und wären dann bis zum 30. Dezember unterwegs gewesen. Nicht so in diesem Jahr. Kam doch von der Diözese Rottenburg-Stuttgart die Anweisung, dass keine Haus zu Haus-Besuche erlaubt sind. Auch die traditionellen Sternsingerempfänge bei Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Bischof Gebhard Fürst sind abgesagt worden.
Dennoch wollen Aulendorfs Minis die weltweit größte Solidaritätsaktion das Kindermissionswerks „Die Sternsinger“unterstützen. Anstatt in Gruppen von Haus zu Haus zu ziehen und die Segensaufkleber über den Haustüren anzubringen, liegen diese ab dem Dreikönigstag am Bücherstand in der Kirche aus. Zusätzlich werden einige Stücke Kreide ausgelegt, welche diejenigen mitnehmen können, die keinen Aufkleber an der Haustüre anbringen wollen oder dürfen, sondern auf althergebrachte Weise den Segensspruch „Christus mansionem benedicat“, übersetzt „Christus segne dieses Haus“mit geweihter
Kreide auf den Türrahmen schreiben möchten.
„Wir hoffen natürlich, dass möglichst Viele einen Aufkleber mitnehmen und anbringen. Ebenso freuen wir uns über jede Spende, die der Aktion zugute kommt“, sagt der Ministrant. Dieses Jahr wird die Ukraine Beispielland sein; dort müssen viele Kinder lange Zeit getrennt von ihren Eltern leben, weil diese mangels Arbeitsplätzen im eigenen Land im Ausland arbeiten müssen. Darüber hinaus fließen die Spenden in 2021 unabhängig vom Beispielland an Hilfsprojekte in rund 100 Länder weltweit. Unterstützt werden Bildungs- und Ausbildungsprojekte, in denen Mädchen und Jungen gefördert und betreut werden, sowie Projekte im Gesundheitsund Ernährungsbereich und beim Kindesschutz. Die Kirchengemeinde Aulendorf unterstützt zudem ein Schulprojekt in Indien.