Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Eine Million Euro Schaden nach Brand
150 Feuerwehrleute aus dem Landkreis Lindau im Einsatz bei Obsthof Strodel in Rothkreuz
- 150 Feuerwehrleute aus dem ganzen Landkreis haben am Samstagvormittag mit Hochdruck gegen einen Brand beim Obsthof Strodel in Rothkreuz gekämpft. Die Flammen, die in einem Stadel ausbrachen, schlugen nach einiger Zeit auf das Wohnhaus über. Den Sachschaden schätzt die Polizei am Samstagnachmittag auf eine Million Euro.
Der Alarm am Samstagmorgen um 10.20 Uhr lautete „Verpuffung in einer Hackschnitzelanlage“. Fünf Minuten später war die Feuerwehr Weißensberg, kurz darauf die Wehr aus Bösenreutin, vor Ort. „Im Dachgeschoss, wo der Hackschnitzelbunker ist, war jede Menge Rauch“, sagt Tobias Zenker, stellvertretender Kommandant der Weißensberger Feuerwehr. Er hat den Einsatz geleitet. Zwei Minuten später seien bereits Flammen aus dem Dach geschlagen. Die Feuerwehrleute begannen sofort mit den Löscharbeiten. „Es war klar, das ist was Größeres.“Kurz darauf brannte der Stadel, der ans Wohnhaus angebaut ist, lichterloh. Die Lindauer Feuerwehr kam mitsamt Drehleiter, außerdem rückten die Wehren aus Sigmarszell, Lindenberg, Nonnenhorn und Hergensweiler zur Unterstützung an. Insgesamt waren 150 Feuerwehrleute vor Ort, dazu das Rote Kreuz mit mehreren Fahrzeugen und Notarzt. Glücklicherweise waren keine Menschen
in Gefahr. Zwar waren, als der Brand ausbrach, laut Polizei noch mehrere Menschen im Gebäude, sie kamen aber alle schnell und unverletzt nach draußen. Allerdings erlitt ein Feuerwehrmitglied laut Polizeibericht leichte Brandverletzungen, die vom Roten Kreuz vor Ort versorgt wurden.
Direkt am Stadel angebaut ist ein Wohngebäude. „Das ist ein Dachstuhl“, sagt Tobias Zenker. Die Flammen schlugen auch auf den Dachstuhl des Wohngebäudes über. Doch die Feuerwehren bekommen den Brand trotzdem bald in den Griff.
Gegen 13 Uhr können die ersten Wehren wieder abrücken. Die übrigen Einsatzkräfte löschen weiter Glutnester. Kran und Bagger tragen die Überreste des Brands ab.
Die B12 blieb während des Brands und den Aufräumarbeiten mehrere Stunden gesperrt, die Wehren hielten in der Nacht auf Sonntag eine Brandwache.
Die Kriminalpolizei Lindau hat die Bearbeitung des Falls übernommen. Die Beamten gehen derzeit von einem technischen Defekt bei der Hackschnitzelanlage aus.
Am Gebäude entstand ein Sachschaden von geschätzt einer Million Euro. Die Bewohner des Wohnhauses werden dorthin so schnell nicht zurück können, wie Tobias Zenker sagt. Zwar sei vom Brand nur der Dachstuhl betroffen gewesen. „Aber das ganze Haus ist voller Löschwasser.“