Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Betreiber der Shisha-bar möchte im Sommer eröffnen
Trotz Baustopp ist Serhat Timur optimistisch, dass seine Pläne genehmigt werden – Das ist sein Konzept
- Die geplante Shishabar im ehemaligen Gasthof Sonne in Reute hat für viele Diskussionen in Bad Waldsee und der Ortschaft Reutegaisbeuren gesorgt. Nun spricht der Betreiber Serhat Timur über seine Pläne und den angeordneten Baustopp.
Rückblick: Im Zuge der großangelegten Dorfentwicklung rund um das Kloster Reute sind im Gemeinderat Anfang März zuletzt die Gerüchte um eine mögliche Shisha-bar im direkt angrenzenden Gasthof Sonne aufgekommen. Der Stadtverwaltung waren allerdings keine Umbauarbeiten bekannt. Und da die Arbeiten augenscheinlich nicht angemeldet waren, wurden die Bauarbeiten zwischenzeitlich auf Anordnung eingestellt. Ob eine Shisha-bar an dieser Stelle überhaupt genehmigt werde, dazu wollten und konnten sich die Verantwortlichen noch nicht festlegen, da der entscheidenden „Baurechtsbehörde bisher noch keine Planunterlagen vorliegen“.
Timur bestätigt den Baustopp im Sz-gespräch und räumt ein, dass bislang nicht alle notwendigen Unterlagen bei der Stadt eingereicht worden seien. Das soll bis Mittwoch nachgeholt werden. Und dann sieht der Jungunternehmer keinen Grund, warum seine Shisha-bar mit rund 220 Sitzplätzen nicht genehmigt werden sollte. „Wir erfüllen alle Anforderungen. Es wird keinen Punkt geben, den wir nicht umsetzen werden und ich verspreche, dass wir sogar alle Erwartungen übertreffen werden“, sagt Timur. Exemplarisch zeigt er auf, dass bereits ein Angebot für eine entsprechende Lüftungsanlage vorliege. „Das läuft alles parallel“, so Timur.
Die 300 Euro Strafe, die er für den nicht genehmigten Umbaustart auferlegt bekommen hat, akzeptiert der Bad
Waldseer – obgleich die Geldstrafe auch zu Unrecht ausgesprochen worden sei. Warum? Wie Timur berichtet, sei ihm und seinen Geschäftspartnern vorgeworfen worden, im Gewölbekeller den Putz von den Wänden abgeschlagen zu haben. „Das waren wir aber nicht. Wir haben das so schon übernommen. Dafür gibt es auch Zeugen.“Gleichwohl möchte er die Sache auf sich beruhen lassen und positiv gestimmt in die Zukunft blicken.
Schließlich ist in dieser Woche die Innenausstattung aus der Türkei mit dem Lastwagen angeliefert worden. Kostenpunkt: 120 000 Euro. „Es wird alles sehr nobel eingerichtet. Am Wochenende wird Fußball gezeigt und an der Fasnet stellen wir einen Wurstund Getränkewagen vors Haus. Wir wollen viel für die Einheimischen machen und alle ab 18 Jahren sind bei uns herzlich willkommen“, verrät Timur das Konzept der zukünftigen Shishabar.
Darüber hinaus möchte der 34-Jährige am Wochenende Essen im ausgewiesenen Nichtrauchter-bereich anbieten und eine Kooperation mit dem SV Reute und weiteren örtlichen Vereien
anvisieren. Er wolle auch älteren Reutern die Möglichkeit eines Stammtisches einräumen. Zudem sollen am Wochenende Security-kräfte vor der Tür im Einsatz sein und Besucher mit Jogginghosen freundlich nach Hause schicken.
Die großangelegte Dorfentwicklung rund um das Kloster betrachtet der Friseur-manager als Bereicherung und würde sich über Besuch der Franziskanerinnen freuen. Die Eröffnung hat Timur ursprünglich für den 1. Juni vorgesehen gehabt. Diese Pläne sind aufgrund der aktuellen Verzögerungen – aber auch aufgrund der Corona-krise – nun nicht mehr haltbar. Sollte die Genehmigung rasch erteilt werden, rechnet Timur damit, im Juli oder August die ersten Gäste begrüßen zu können.
Übrigens: Dass die Baustellen-bilder aus den sozialen Netzwerken gelöscht wurden, hatte laut Timur nichts mit der Stadt Bad Waldsee und der Prüfung der Geschäftsidee zu tun. Vielmehr wollten die Geschäftsleute ihre Idee anders bewerben und zu einem späteren Zeitpunkt schönere Bilder als von der Baustelle einstellen.