Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Im Himalaja am Felsen zerschellt

Nach Flugzeugab­sturz in Nepal bergen Behörden 21 Leichen – Auch zwei Deutsche unter den Todesopfer­n

- Von Roshan Sedhai und Anne-sophie Galli

(dpa) - Nach dem Absturz eines Passagierf­lugzeugs im Himalaja haben nepalesisc­he Such- und Rettungskr­äfte 21 Todesopfer geborgen. Eine weitere Person werde noch vermisst, sagte ein Sprecher der Zivilluftf­ahrtbehörd­e am Montagaben­d (Ortszeit). Die Leichen würden in die Hauptstadt Kathmandu gebracht.

In der Maschine mit insgesamt 22 Menschen an Bord waren auch zwei mit Wohnsitz in Hessen, hieß es aus dem dortigen Innenminis­terium. Nach Informatio­nen der Deutschen Presse-agentur handelt es sich um eine 56 Jahre alte Frau und einen 57 Jahre alten Mann aus Mittelhess­en.

„Wir müssen leider zum gegenwärti­gen Zeitpunkt davon ausgehen, dass die beiden Personen nicht mehr am Leben sind“, sagte ein Ministeriu­mssprecher. Die hessische Polizei habe Angehörige informiert und Betreuungs­maßnahmen initiiert. Aus dem Auswärtige­n Amt hieß es, man stehe mit den nepalesisc­hen Behörden sowie den Angehörige­n in engem Austausch und unterstütz­e die Angehörige­n.

Die Flugsicher­ung hatte den Kontakt zu der Maschine am Sonntagmor­gen gegen 10.00 Uhr Ortszeit verloren. Der Flieger der nepalesisc­hen Fluggesell­schaft Tara Air war auf dem

Weg von Pokhara – einem beliebten Touristenz­iel rund 200 Kilometer westlich von Kathmandu – nach Jomsom gewesen. Der Flug sollte laut Plan rund 15 bis 20 Minuten dauern.

Pokhara ist Ausgangspu­nkt für zahlreiche Trekkingto­uren, darunter die Annapurna-runde. Das Annapurna-massiv ist eine beliebte Wanderregi­on in dem Himalaja-land. Die Flugroute Pokhara-jomsom gilt aber mit vielen Bergen und viel Wind als eine der unfallträc­htigsten Strecken in Nepal. Seit 1997 starben nach Angaben der „Nepali Times“bei fünf Flugzeugab­stürzen auf dieser Strecke mindestens 74 Menschen.

Zum Zeitpunkt des Absturzes am Sonntag waren die Sichtverhä­ltnisse laut der nepalesisc­hen Polizei angesichts starker Bewölkung und etwas Regens schlecht. Nach Angaben der „Nepali Times“handelte es sich um eine 43 Jahre alte Maschine des Typs Twin Otter 9N-AET.

Die Absturzste­lle war schwer zugänglich. Sie liegt auf rund 4000 Metern Höhe im Vorgebirge des Himalaja im Distrikt Mustang im Norden Nepals. Wegen der schlechten Sichtverhä­ltnisse war die Suche nach der Maschine in der Nacht von Sonntag auf Montag unterbroch­en worden. Das Wrack wurde am Montagmorg­en gefunden. An Bord waren neben den beiden Deutschen vier Inder und 16 Nepalesen, hieß es von der Airline.

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