Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Die Aufnahme vom Ballenmoos aus zeigt die Pfarrkirche Sankt Peter in Bad Waldsee. Wandern Patienten in andere Kliniken ab?
Mehr Patienten aus dem Kreis Ravensburg am Universitätsklinikum Ulm – Gründe unklar
- Die Krankenhauslandschaft im Landkreis Ravensburg wird sich gravierend verändern. Dem Krankenhaus in Bad Waldsee droht die komplette Schließung, in Wangens Klinik soll das Skalpell für diverse Verkleinerungen angesetzt werden. Allerdings lenkte der Kreis mittlerweile ein und für Wangen haben sich neue Perspektiven eröffnet. Bei so manchen Landkreisbewohnern führen Klinikdebatten zu Verunsicherung, weswegen sich der ein oder andere für anstehende Eingriffe oder geplante Krankenhausaufenthalte bereits andernorts umschaut. Ist in anderen Kliniken eine Patientenzunahme
aus dem Kreis Ravensburg spürbar? Die „Schwäbische Zeitung“hat nachgefragt.
Am Universitätsklinikum Ulm ist ein Anstieg erkennbar, wie Sprecherin Nina Schnürer auf Anfrage mitteilt. „Im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum zeigt sich ein moderater Anstieg der Patienten mit Wohnort im Landkreis Ravensburg am Universitätsklinikum Ulm. Dies betrifft vornehmlich die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie die Kliniken für Innere Medizin.“
Welche Gründe dies hat und ob bei den Patienten aus dem Kreis Ravensburg eine Verunsicherung der
Grund für eine Behandlung am Universitätsklinikum Ulm war, dazu liegen nach Angaben von Schnürer keine Erkenntnisse vor. Die aktuellen Krankenhausdebatten im Kreis Ravensburg sind jedoch unter manchen Patienten und Pflegekräften am Universitätsklinikum bereits Gesprächsthema gewesen, wie der SZ berichtet wurde.
Bei den Sana Kliniken im benachbarten Landkreis Biberach, die aufgrund der Nähe zum Kreis Ravensburg beliebt sind bei hiesigen Patienten, ist keine auffällige Zunahme an Patientenanfragen aus dem Ravensburger Landkreis zu verzeichnen. „Mit der nun eingetretenen Entspannung in der Corona-pandemie befinden wir uns weitgehend wieder im klinischen Normalbetrieb. Ein signifikant höheres Patientenaufkommen aus den Nachbarlandkreisen konnten wir dabei aber nicht feststellen“, teilt Sprecherin Filiz Korkmaz auf Sz-anfrage mit.
Gleiches gilt für das Klinikum Memmingen und den Medizin Campus Bodensee, wie aus den Häusern dort jeweils zu erfahren ist. Aus Friedrichshafen heißt es: „Weder im Klinikum Friedrichshafen noch in der Klinik Tettnang gibt es eine spürbare Veränderung im Patientenaufkommen. Die meisten unserer Patienten kommen aus dem Bodenseekreis und den angrenzenden Landkreisen Ravensburg und Lindau.“