Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Erster „Treffpunkt im Hirschgraben“
Erster von Stadt Ravensburg organisierte Treffpunkt für junge Leute hat stattgefunden
- Im Hirschgraben läuft am Samstagabend gute, laute Musik von DJ Eric Fisherman. Außerdem steht da ein Toilettenwagen, und man kann sich sehr günstig etwas zu trinken kaufen. An beiden Eingängen warten die Leute von der Security und fragen nach Ausweisen. Alles da, was es braucht, um eine gute Party zu feiern, Nur die Gäste fehlen um kurz nach 19 Uhr noch.
Die Ravensburger Jugendlichen wünschten sich nach zwei Jahren Einschränkungen durch die Coronapandemie wieder Orte, an denen sie sich zwanglos treffen können, „ohne dass gleich die Polizei kommt“, wie es Aurelia Veit vom Schülerrat formuliert. Der Veitsburghang schied aus, nachdem dort ein Alkoholverbot ausgesprochen wurde. Weder Jugendliche noch der Gemeinderat waren von der Idee einer „Partyzone an der Oberschwabenhalle“überzeugt.
Im April entschied der Ravensburger Rat dann spontan, diese Treffpunkte zu veranstalten. Es ist geplant, von Mai bis Oktober, an jeweils einem Wochenend-abend im Monat, abwechselnd einen möglichst zentrumsnahen Ort der Jugend und jungen Erwachsenen zur Verfügung zu stellen. Die 35 000 Euro, die die Stadt schon für den „Stadtstrand“an der Oberschwabenhalle vorgesehen hatte, stehen nun für die monatlichen Treffs zur Verfügung und werden hauptsächlich für Toiletten und Security verwendet. Dem Ravensburger Schülerrat war in der Planung wichtig, dass Jugendliche ab 15 Jahren kommen dürfen, denn für diese Altersgruppe gebe es so gut wie keine Möglichkeiten sich zu treffen. Aurelia Veit als Vorsitzende des Schülerrats denkt schon darüber hinaus: „Im Winter muss man dann eine andere Lösung finden, wir können uns auch Sporthallenparties vorstellen. Das geht ja, wenn man einen Schutzboden ausrollt, der den Hallenboden schont.“Auch den Veitsburghang betrachten die Schülerinnen und Schüler noch nicht ganz als „abgeschlossene Sache“. „Wir hoffen, darüber im Herbst nochmal reden zu können“, so Aurelia Veit.
Inzwischen trudeln weitere Gäste im Hirschgraben ein, die Stimmung ist fröhlich, auch wenn der Ort immer noch leer wirkt. „Wäre schon schön, wenn heute noch viele kommen würden“, meint Roman Hüttinger, der mit seinem Team für Musik und Getränke sorgt. Hüttinger ist Mitarbeiter im Ravensburger Jugendhaus Mitte. „Es war natürlich auch ein bisschen spontan, und nach zwei Jahren ohne Veranstaltungen dauert es halt, bis die Leute kommen.“
Möglicherweise sei die Information über die Veranstaltung auch noch nicht ganz durchgedrungen. „Das muss sich halt rumsprechen, wenn man so was regelmäßig macht, dann wird es sicher gut angenommen“, ist sich Hüttinger sicher. Von den jungen Gästen wird auch die Einlasskontrolle begrüßt. Es sei schwierig, wenn ein Ort so zum „Hotspot“werde wie der Veitsburghang im vergangenen Jahr, bestätigen Aurelia Veit und Finn Briel vom Schülerrat. Schließlich sollen sich auch die Jüngeren sicher und willkommen fühlen.
„Das muss sich halt rumsprechen, wenn man so was regelmäßig macht, dann wird es
sicher gut angenommen.“
Roman Hüttinger vom Ravensburger Jugendhaus Mitte