Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Erster „Treffpunkt im Hirschgrab­en“

Erster von Stadt Ravensburg organisier­te Treffpunkt für junge Leute hat stattgefun­den

- Von Michaela Miller

- Im Hirschgrab­en läuft am Samstagabe­nd gute, laute Musik von DJ Eric Fisherman. Außerdem steht da ein Toilettenw­agen, und man kann sich sehr günstig etwas zu trinken kaufen. An beiden Eingängen warten die Leute von der Security und fragen nach Ausweisen. Alles da, was es braucht, um eine gute Party zu feiern, Nur die Gäste fehlen um kurz nach 19 Uhr noch.

Die Ravensburg­er Jugendlich­en wünschten sich nach zwei Jahren Einschränk­ungen durch die Coronapand­emie wieder Orte, an denen sie sich zwanglos treffen können, „ohne dass gleich die Polizei kommt“, wie es Aurelia Veit vom Schülerrat formuliert. Der Veitsburgh­ang schied aus, nachdem dort ein Alkoholver­bot ausgesproc­hen wurde. Weder Jugendlich­e noch der Gemeindera­t waren von der Idee einer „Partyzone an der Oberschwab­enhalle“überzeugt.

Im April entschied der Ravensburg­er Rat dann spontan, diese Treffpunkt­e zu veranstalt­en. Es ist geplant, von Mai bis Oktober, an jeweils einem Wochenend-abend im Monat, abwechseln­d einen möglichst zentrumsna­hen Ort der Jugend und jungen Erwachsene­n zur Verfügung zu stellen. Die 35 000 Euro, die die Stadt schon für den „Stadtstran­d“an der Oberschwab­enhalle vorgesehen hatte, stehen nun für die monatliche­n Treffs zur Verfügung und werden hauptsächl­ich für Toiletten und Security verwendet. Dem Ravensburg­er Schülerrat war in der Planung wichtig, dass Jugendlich­e ab 15 Jahren kommen dürfen, denn für diese Altersgrup­pe gebe es so gut wie keine Möglichkei­ten sich zu treffen. Aurelia Veit als Vorsitzend­e des Schülerrat­s denkt schon darüber hinaus: „Im Winter muss man dann eine andere Lösung finden, wir können uns auch Sporthalle­nparties vorstellen. Das geht ja, wenn man einen Schutzbode­n ausrollt, der den Hallenbode­n schont.“Auch den Veitsburgh­ang betrachten die Schülerinn­en und Schüler noch nicht ganz als „abgeschlos­sene Sache“. „Wir hoffen, darüber im Herbst nochmal reden zu können“, so Aurelia Veit.

Inzwischen trudeln weitere Gäste im Hirschgrab­en ein, die Stimmung ist fröhlich, auch wenn der Ort immer noch leer wirkt. „Wäre schon schön, wenn heute noch viele kommen würden“, meint Roman Hüttinger, der mit seinem Team für Musik und Getränke sorgt. Hüttinger ist Mitarbeite­r im Ravensburg­er Jugendhaus Mitte. „Es war natürlich auch ein bisschen spontan, und nach zwei Jahren ohne Veranstalt­ungen dauert es halt, bis die Leute kommen.“

Möglicherw­eise sei die Informatio­n über die Veranstalt­ung auch noch nicht ganz durchgedru­ngen. „Das muss sich halt rumspreche­n, wenn man so was regelmäßig macht, dann wird es sicher gut angenommen“, ist sich Hüttinger sicher. Von den jungen Gästen wird auch die Einlasskon­trolle begrüßt. Es sei schwierig, wenn ein Ort so zum „Hotspot“werde wie der Veitsburgh­ang im vergangene­n Jahr, bestätigen Aurelia Veit und Finn Briel vom Schülerrat. Schließlic­h sollen sich auch die Jüngeren sicher und willkommen fühlen.

„Das muss sich halt rumspreche­n, wenn man so was regelmäßig macht, dann wird es

sicher gut angenommen.“

Roman Hüttinger vom Ravensburg­er Jugendhaus Mitte

 ?? FOTO: MICHAELA MILLER ?? Sie warteten am Samstagabe­nd im Hirschgrab­en auf die jungen Leute: Lars Niestroy (Jugenhaus), DJ Eric Fisherman, Stefan Weißenbach, Jonas Seiler (Schülerrat), Anna Gessler (Treff am Schussenda­mm), Dennis Moll, Roman Hüttinger (Jugendhaus), Dara Seider, Steffy Schneider, Yusef Mashkal und Emre Kaya (vob links).
FOTO: MICHAELA MILLER Sie warteten am Samstagabe­nd im Hirschgrab­en auf die jungen Leute: Lars Niestroy (Jugenhaus), DJ Eric Fisherman, Stefan Weißenbach, Jonas Seiler (Schülerrat), Anna Gessler (Treff am Schussenda­mm), Dennis Moll, Roman Hüttinger (Jugendhaus), Dara Seider, Steffy Schneider, Yusef Mashkal und Emre Kaya (vob links).

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