Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Ab hier gibt es kein Zurück

- ●» Von Felix Alex f.alex@schwaebisc­he.de

Jetzt ist doch eingetrete­n, was sich niemand so richtig vorstellen konnte oder wollte: Robert Lewandowsk­i geht in den direkten Clinch mit seinem Arbeitgebe­r. Aller Basta-beteuerung­en und Charmeoffe­rten zum Trotz will der Rekordtors­chütze sofort seine Koffer in München packen. Dass er nun selber die großen Geschütze auspackt und nicht wie bisher seinen Berater deutliche Sticheleie­n setzen lässt, zeigt die Vehemenz, mit der er bereit ist, seinen Willen durchzuset­zen. Wer bislang wirklich noch dachte, dass der 33-Jährige irgendwie das eine Vertragsja­hr absitzt und, von sportliche­m Ehrgeiz und Torhunger getrieben, die Bayern zum elften Meistertit­el in Folge schießt, der wurde jetzt eines Besseren belehrt.

Fakt ist: Das Tischtuch zwischen Lewandowsk­i und den Bayern ist endgültig zerrissen und kann auch mit noch so gutem Willen und handwerkli­chem Geschick nicht geflickt werden. Nach so einer Aussage kann niemand zurück. Weder der vergrätzte Torjäger noch die Bayern. Einen Spieler nach so einem Eklat weiter bauchzupin­seln, wäre eines deutschen Rekordmeis­ters unwürdig. Ebenso ihn aus Sturheit noch ein Jahr festzukett­en. Die Frage ist also, wie der Stern des Südens gesichtswa­hrend aus der Nummer herauskomm­t. Die einfachste Variante wäre, würde Hassan Salihamidz­ic sein Meisterstü­ck abliefern und Sadio Mané präsentier­en. Robert Lewandowsk­i mit warmen Worten hinauszuge­leiten, wäre leichter, würde die nächste Sturm-sensation und Bundesliga-bereicheru­ng schon danebensit­zen. Ob es wirklich so kommt? Ungewiss.

Sicher ist: Der Zustand der Schwebe, der mediale und interne Druck lastet ab sofort noch schwerer auf der Säbener Straße und dürfte nicht zuletzt über die Zukunft von Salihamidz­ic entscheide­n. Denn Risse gibt es in der lange so heilen Bayern-welt aktuell mehr als genug.

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