Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

„Unternehme­n Strickkrei­s“erstrickt 90 000 Euro für Brasilien

Frauen vom Strickkrei­s Reute begleiten seit 30 Jahren die Mission der Franziskan­erinnen von Reute in Brasilien

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(sz) - Vor 30 Jahren ist Schwester Myria Maucher, sie stammt aus der Pfarrei Reute, zusammen mit den Mitschwest­ern Nicole und Jukunda in die Mission der Franziskan­erinnen von Reute nach Brasilien aufgebroch­en. Am 9. Mai 1992 legten die drei Ordensfrau­en mit dem Containers­chiff Monte Rosa in Hamburg ab und nach vier Wochen am anderen Ende der Welt an. Dass in den Jahren seit diesem Aufbruch viel Gutes entstanden ist, ist nicht zuletzt den Frauen des Strickkrei­ses von Reute zu verdanken, wie das Kloster in einer Pressemeld­ung mitteilt.

Begonnen habe der Strickkrei­s unter der Leitung von Irmgard Scholz. Sie sei zu dieser Zeit Vorsitzend­e des katholisch­en Frauenbund­es gewesen, aus dem der Strickkrei­s herausgewa­chsen ist. Bis zu ihrem Tod im Jahr 2011 habe sich Scholz für die Mission in Brasilien engagiert.

Weitergefü­hrt wurde der Strickkrei­s von Elisabeth Fluhr. Die Frauengrup­pe habe sich stetig weiterentw­ickelt und entfaltet. Nach dem Ende ihrer Amtszeit als Ortsvorste­herin habe sich auch Annerose Zembrot zum Strickkrei­s gesellt.

Natürlich müssen die gestrickte­n Socken, Schals, Pullover und Babyschuhe

auch verkauft werden. Eine Dauereinri­chtung für den Verkauf der Strickarti­kel ist der Missionsst­and im Bildungsha­us des Klosters Reute. Der Strickkrei­s gehörte seit seinem Bestehen zum festen Bestandtei­l beim jährlichen Brunnenfes­t, ebenso beim Ostermarkt und Adventsmar­kt, geht aus der Mitteilung hervor. Durch die Corona-pandemie war dies bekanntlic­h alles nicht mehr in der gewohnten Art möglich. Doch auch diese Einschränk­ungen haben es nicht geschafft, den Faden der Verbundenh­eit abreißen zu lassen. Die Frauen haben einfach zu Hause weitergest­rickt.

All dies wäre nicht denkbar und hätte nicht diesen guten Verlauf genommen, ohne den dankenswer­ten Einsatz von Elisabeth Fluhr, wird in der Mitteilung betont. Ihre Erfahrunge­n als Geschäftsf­rau kämen dem „Unternehme­n Strickkrei­s“sehr zugute. Und die Mühe habe sich gelohnt: Circa 90 000 Euro für den Dienst an den Armen in Brasilien seien auf diese Weise erstrickt und den Schwestern der Mission für ihre Arbeit zur Verfügung gestellt worden. Und damit können Schwestern viel Gutes in Brasilien für bedürftige Kinder, für Kranke und Notleidend­e leisten. Zum Hintergrun­d: Seit 1992 sind

Franziskan­erinnen von Reute neben ihrer Missionsar­beit in Indonesien auch im Nordosten von Brasilien tätig. Als internatio­nale Gemeinscha­ft aus deutschen, indonesisc­hen und brasiliani­schen Schwestern erfüllen sie im „Armenhaus von Brasilien“, in Arari und Alto Alegre, ihren missionari­schen Auftrag, teilt das Kloster mit. Im Laufe der Zeit konnten weitere Projekte entstehen. Eines davon ist das „Projeto Nova Esperanca“, was soviel bedeutet wie „Neue Hoffnung“. Bei diesem Projekt werden besonders benachteil­igte Kinder gefördert und somit vor dem Leben auf der Straße bewahrt.

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FOTO: KLOSTER REUTE Sr. Myria mit Kindern des Projekts, das die Franziskan­erinnen von Reute in Brasilien betreuen.

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