Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Moor-mobil macht Fledermäus­e hörbar

Neues Angebot für Umweltbild­ung im nördlichen Teil des Pfrunger-burgweiler Rieds in Ostrach

- Von Herbert Guth Termine,

- Moormobil, abgekürzt Momo, ist der griffige Name der fahrbaren Wissenswer­kstatt, die in der Nähe des Bannwaldtu­rms im Naturschut­zgebiet Pfrunger-burgweiler Ried ihrer Bestimmung übergeben wurde. Maßgeblich betreut von der Biologin Vjerena Wagner steht das Gerät mit seinem umfangreic­hen Angebot im Rahmen des Jahresprog­rammes der Öffentlich­keit, Schulen und Kindergärt­en zur Verfügung und rundet das vielfältig­e Angebot im Naturschut­zzentrum Wilhelmsdo­rf ab. Mit Beginn der Pfingstfer­ien bietet das Momo ein zusätzlich­es attraktive­s Angebot für Familien und Kinder, die das Naturschut­zgebiet erkunden.

Was steht hinter der Idee dieses Moor-mobils? Dazu erklärt Sabine Behr von der Riedstiftu­ng: „Die Erreichbar­keit des Naturschut­zzentrums in Wilhelmsdo­rf zu festen Zeiten ist besonders für Interessie­rte aus dem Landkreis Sigmaringe­n mit dem öffentlich­en Nahverkehr erschwert. So entstand im Jahr 2019 die Idee, eine mobile Wissenswer­kstatt einzuricht­en. Mit Unterstütz­ung der Regionalfö­rderung LEADER und der Gemeinde Ostrach gelang es, das Projekt voranzutre­iben.

Biologin Margit Ackermann entwarf mit ihrer Kollegin Vjerena Wagner das Grundkonze­pt. Die technische Umsetzung erfolgte durch Agraringen­ieurin Sabine Behr. Die Forstverwa­ltung Baden-württember­g, vertreten durch Stefan Kordeuter, nahm sich ebenfalls dieses Anliegens an.

So konnte in der Nähe des Bannwaldtu­rmes im Pfrunger-burgweiler Ried auf Gemarkung der Gemeinde Ostrach eine Fläche am Wegesrand als fester Standort für das Moor-mobil eingericht­et werden.“Die Gesamtkost­en für dieses Projekt liegen bei rund 30 000 Euro.

Beeindruck­end ist die umfangreic­he Ausstattun­g des etwa zehn Quadratmet­er großen fahrbaren Anhängers. In Regalen und Schubladen sind Lupen, Bestimmung­sbücher oder Outdoor-binokulare zu finden, die einen tiefen Blick in den Mikrokosmo­s des Waldes, eines Teiches oder des Moores ermögliche­n. Tierpräpar­ate wie ein Biber- oder Wolfsschäd­el

erlauben einen „greifbaren“Zugang zur Natur, erklärt Vjerena Wagner den Gästen bei der schlichten Eröffnungs­feier.

Selbst eine Ausstattun­g für Fledermaus­führungen, inklusive geeigneter Geräte, um die Rufe von Fledermäus­en hörbar zu machen, findet sich an Bord des Moor-mobils. Eine ausklappba­re Seitenwand erweitert die Fläche um zusätzlich­e acht Quadratmet­er und ermöglicht auch bei schlechtem Wetter eine Teilnahme an den gebotenen Themen. In diesem Jahr sind ab 8. Juni 19 Veranstalt­ungen am Momo geplant.

Schülerinn­en und Schüler der Klassen 1 bis 4 des Reinhold-frankschul­zentrums Ostrachtal durften bereits im April und Mai das Moormobil im Rahmen der Schulkoope­ration mit dem Naturschut­zzentrum Wilhelmsdo­rf testen.

Das Angebot fand großen Anklang. Wichtig ist es den Verantwort­lichen des Naturschut­zzentrums, dass das Moor-mobil jenseits von seinem festen Standort beim Bannwaldtu­rm auch bei Aktionstag­en in der Region vor Ort sein wird und dort „seine Klappe öffnet“, wie es heißt.

Jenseits der jetzt eröffneten Außenstell­e bietet das Naturschut­zzentrum in Wilhelmsdo­rf als außerschul­ischer Lernort im Rahmen der Umweltbild­ung jährlich für rund 150 Schulklass­en ein naturpädag­ogisches Angebot. Die Arbeit in diesem Bereich ist ein wichtiger Baustein im Rahmen der Bildung für nachhaltig­e Entwicklun­g.

Die an denen das Moormobil Aktionen bietet, sind auf der Homepage des Naturschut­zzentrums Wilhelmsdo­rf unter https://pfrunger-burgweiler-ried.de zu finden.

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FOTO: HERBERT GUTH Biologin Vjerena Wagner (links) zeigt Freya Buck, welche Ausstattun­g im Moormobil zu finden ist.

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