Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Tausende besuchen den St. Georgshof

So lief der Sonntag auf dem großen und neu gebauten Aussiedler­hof ab

- Von Rudi Martin

- Das war eine riesige Überraschu­ng für alle, die auf irgendeine Weise mit der Organisati­on und Durchführu­ng dieses besonderen Hoffests im Rahmen des Tags der offenen Stalltür des St. Georghofs zu tun hatten. Die geschätzte Besucherza­hl schwankte zwischen 6000 und 8000 Besuchern. Johannes Zundel, zusammen mit Bruder Georg Eigentümer des St. Georghofs, war vorsichtig mit der Zahlenanga­be. „Es sind mindestens 5000 gekommen“, so seine Antwort. Aufgefalle­n ist, dass viele Gäste aus der ganzen Bundesrepu­blik, auch aus Österreich sowie der Schweiz gekommen waren, also nicht nur Gäste aus dem Nahbereich.

Eröffnet wurde das Hoffest mit einem ökumenisch­en Gottesdien­st unter Leitung des Jugendseel­sorgers David Bösl. Er hob in seiner Ansprache hervor, wie wichtig die Schöpfung für den Menschen sei und alle voller Dankbarkei­t sein müssten über das, was uns die Erde schenkt. Recht harmonisch begleitet wurden die Gesänge durch ein Saxophonse­xtett der Musikkapel­le Haisterkic­h unter ihrem Dirigenten Florian Hubl. Die etwa 500 Gottesdien­stteilnehm­er wurden dann in die Stallanlag­e

gebeten, um dort der Segnung des Stallkreuz­es beizuwohne­n.

Nach dem Gottesdien­st füllte sich die Maschinenh­alle schnell wieder, denn der allseits bekannte Moderator Bernhard Bitterwolf bat zu einem interessan­ten Interview mit Kennern des Werdegangs dieses größten Aussiedler­hofs in der Region Bad Waldsee. Das Publikum hörte den Interviewp­artnern aufmerksam zu. Der stellvertr­etende Ortsvorste­her und Koordinato­r Matthias Covic wusste zu berichten, dass die Haisterkir­cher Vereine wesentlich zum Gelingen dieser Großverans­taltung beigetrage­n hatten. So hatten der Sportverei­n mit allen drei Abteilunge­n, der Musikverei­n, die Narrenzunf­t „Waldhex“, der Vespa-rollerclub, der Fördervere­in „Kapelle Osterhofen“, die Landfrauen, der Fördervere­in Kindergart­en und Schule ehrenamtli­ch ihre verschiede­nen Service-dienste angeboten. Dazu war Q-eis Bühler (Hittisweil­er) mit einem Stand vertreten sowie eine große Anzahl von Firmen, die an der Planung und am Bau der gesamten Anlage irgendwie beteiligt waren.

Die Ortsvorste­herin Rosa Eisele, die von Bitterwolf zur „Oberortsvo­rsteherin“gekürt wurde, berichtete sinngemäß voller Stolz: „ Wir Haisterkir­cher

glänzen eben durch Zusammenha­lt“. Die Eigentümer dieses jetzt fertiggest­ellten Hofguts „St. Georgshof“, nämlich die Brüder Georg und Johannes Zundel, bekundeten, dass die Idee zur Aussiedlun­g schon gut zehn Jahre zurück liege und sie sich darüber freuen, in Deutschlan­d zur Lebensmitt­elgewinnun­g einen Beitrag leisten zu können.

Gutsverwal­ter Helmut Kibler war voll des Lobs über die planerisch­e und handwerkli­che Leistung all der beteiligte­n Firmen. Weniger begeistert war er von den Hürden, die nach seiner Ansicht manche Behörden bereitet hätten. Ihm ist von größter Bedeutung, dass die bewirtscha­ftete Fläche von 240 Hektar die Grundlage für eine artgerecht­e Tierhaltun­g und Fütterung der geplanten 360 Milchkühe hier sein wird und energietec­hnisch alles auf neuestem Stand ist. Ehefrau Elvira wies darauf hin, dass es schon etliche schlaflose Nächte gab und Sohn Simon sowie der leitende Angestellt­e der Gutsverwal­tung Timo Fluhr beteuerten, dass sie sich mit allen Kräften für ein erfolgreic­hes Bewirtscha­ften einsetzen.

Das Angebot der Vereine war vielfältig und wurde gerne angenommen, wenn es auch um die Mittagszei­t lange Schlangen beim Anstehen gab. Auch für Kinder gab es Angebote wie Drachenmil­ch vom Automaten und auch Kinderschm­inken. Ein besonderes Geschenk in Form einer lebensgroß­en Kuh aus Plastik überbracht­e die Haisterkir­cher Firma Welte. Am Sonntag gehörten auch Renate Zundel (Mutter von Georg und Johannes), ebenso der Bad Waldseer Oberbürger­meister Matthias Henne und Bürgermeis­terin Monika Ludy zu den vielen Besuchern.

Besonders beeindruck­t waren die Gekommenen vom erstellten Melkkaruss­ell für 40 Kühe. Manche Gäste aus dem landwirtsc­haftlichen Bereich wunderten sich, weshalb keine modernen Milchrobot­er angeschaff­t worden sind. Die Begründung lieferte Gutsverwal­ter Helmut Kibler mit dem Hinweis auf genügend Mitarbeite­r und geringerer digital bedingter Störungsan­fälligkeit.

Zum Ausklang dieses besonderen Hoffests hatten die Jungzüchte­r von Baden-württember­g zur einer Afterparty mit DJ Maximal in die voll besetzte Maschinenh­alle eingeladen. Vor allem Jugendlich­e mit Ü16-partypass nutzten diese günstige Gelegenhei­t bei freiem Eintritt von 18 bis 19 Uhr. Danach kostete der Eintritt nur 5 Euro. Die Stimmung war ausgelasse­n.

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FOTO: RUDI MARTIN Die Stallanlag­e wurde von Jugendseel­sorger David Bösl gesegnet – im Beisein von Gutsverwal­ter Helmut Kibler.

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