Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Wo der Franken noch was wert ist

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Wir können leider nicht umhin, auch an dieser lebensfroh­en Stelle der Zeitung auf ein Thema zu sprechen zu kommen, das alte Freunde der D-mark gerade besonders in Unruhezust­ände versetzt: die Schwäche des Euro. Wenn wir Währungen als so eine Art Preisschil­d für Nationen und Kontinente verstehen, so steht Europa im Augenblick nicht besonders hoch im Kurs. Und gerade der Blick zu den Eidgenosse­n mit ihrem Schweizer Franken ist besonders schmerzhaf­t. Vor gut 15 Jahren musste man noch 1,67 Franken hinblätter­n, um einen

Euro dafür zu kriegen. Heute genügen 99 Rappen. Der Euro hat also gut 40 Prozent seines Wertes eingebüßt.

Nun mag man sich fragen, warum das so gekommen ist. Die einfachste Erklärung lautet: weil der Eurokurs gefallen ist. Aber natürlich steckt da ein bisschen mehr dahinter. Allerdings wollen wir die entspreche­nden Darlegunge­n den Koryphäen der Europäisch­en Zentralban­k überlassen. Im Nachhinein finden sich ja immer Gründe, warum es falsch, richtig oder egal war, im Vornherein so oder so gehandelt oder nicht gehandelt zu haben.

Nach allem, was sich beobachten lässt, werden die Nachbarn aus der Schweiz bis auf Weiteres gut und günstig in deutschen Landen einkaufen können. Der handelsübl­iche Schweizer fühlt sich in Baden-württember­g oder Bayern wie einst der deutsche Tourist in der Tschechosl­owakei, als man noch was für seine D-mark bekam. Etwa ein komplettes Menü samt sechs Glas Pilsner für dreifuffzi­g. Der Schweizer sagt indes: „Oh schönes Deutschlan­d! Da ist mein Franken noch was wert!“(nyf)

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FOTO: MANUEL GEISSER/IMAGO Stecken uns locker in die Tasche: die Schweizer.

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