Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Die Kosten sind noch ungewiss
Kindergarten Dietmanns und Feuerwehrhaus Eintürnen gehen in Planungsphase
- Zwei große Baumaßnahmen für die kommenden Jahre hat der Gemeinderat Bad Wurzach am Montagabend auf den Weg gebracht: die Erweiterung des Kindergartens Dietmanns und den Bau eines Feuerwehrhauses in Eintürnen.
Im Mai 2021 hatte der Gemeinderat einen Grundsatzbeschluss über den Ausbau der Kinderbetreuung für die Jahre bis 2030 gefasst. Baulich ran muss man demnach in Unterschwarzach, im „Regenbogen“(jeweils Sanierung) und in Seibranz (voraussichtlich eine Erweiterung). Ein größeres Projekt ist der Neubau für Krippe und Ganztag in Bad Wurzach zwischen dem Kindergarten St. Verena und der Grundschule.
Eine besondere Rolle spielt Dietmanns. Der Kindergarten dort ist der einzige in der Kommune, der bislang keine Zweijährigen betreut. Das soll sich ändern. Durch eine Erweiterung des Gebäudes soll für eine altersgemischte Gruppe Platz geschaffen werden. Der Ratsausschuss für Technik und Umwelt beschloss nun die Planung. Beauftragt wird damit der
Aulendorfer Architekt Andreas Hack. Er habe, so erläuterte Stadtbaumeisterin Kathleen Kreutzer, die nötige fachliche Expertise. Zudem sei das städtische Bauamt bereits ausgelastet.
Stadtrat Klaus Schütt (CDU) begrüßte den Schritt im Grundsatz:
„Geld für unsere Kinder ist gut investiertes Geld.“Doch mahnte er auch eindringlich, der Kostenrahmen müsse eingehalten werden. Noch einmal dürfe es nicht passieren, dass sich wie in Eintürnenberg die Kosten fast verdoppeln. Dort hatte die Sanierung am Ende statt veranschlagter 350 000 Euro 670 000 Euro gekostet. Der Architekt müsse eine gute Kostenverfolgung garantieren, so Kreutzer, „aber wir steuern über unseren Bedarf und unsere Ansprüche“.
Was die Erweiterung in Dietmanns, die einhergehen soll mit einer baulichen Umgestaltung des vorhandenen Gebäudes, überhaupt kosten wird, steht dabei noch gar nicht fest. Von 1,75 Millionen Euro geht die Verwaltung derzeit aus. Das sei aber nicht mehr als ein erster unverbindlicher „Ansatz“, wie Kreutzer und Bürgermeisterin Alexandra Scherer (CDU) nicht müde wurden zu betonen. Der Architekt müsse im Zuge der Planung eine dann belastbare Kostenschätzung vorlegen.
Die Stadt werde auch mit der katholischen Kirchengemeinde über eine Kostenbeteiligung reden, kündigte Scherer an. Die Kirche ist der Träger der Einrichtung, das Gebäude gehört aber der Stadt.
Auch für das Projekt in Eintürnen vergab der Ratsausschuss am Montagabend
die Planung. Die Projektgruppe mit Ortschaftsrat und Feuerwehr hatte sich unter vier Bewerbern für den Auftrag einstimmig für das Memminger Büro Schwarz entschieden.
Dies tat nun auch der Ausschuss. Das Honorar beträgt knapp 137 000 Euro und orientiert sich laut Kreutzer an der Kostenberechnung der Architekten, nicht an den am Ende zu Buche stehenden tatsächlichen Kosten.
Die Memminger hätten sich in einer Vorstellungsrunde sehr gut präsentiert und mit den Feuerwehrhäusern in Wohmbrechts, Maria-thann und Amendingen gute Referenzobjekte vorgelegt. „Die Gemeinden dort sind sehr zufrieden“, berichtete die Sachbearbeiterin Elke Osterkamp im Ratsausschuss.
Das neue Feuerwehrhaus soll in zwei bis zweieinhalb Jahren stehen. Als Kostenansatz waren im März bei einer Ratssitzung 1,4 Millionen Euro genannt worden. Bereits genehmigt sind ein Zuschuss von 120 000 Euro aus dem Feuerwehretat des Landkreises Ravensburg sowie 350 000 Euro aus dem Ausgleichsstock des Landes.