Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Streich sorgt sich vor der Leere nach dem Abschied

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Seine letzten acht Spiele als Trainer des SC Freiburg wird Christian Streich (Foto: dpa) noch mal voll auskosten. Denn trotz seiner wohlüberle­gten Entscheidu­ng fürchtet sich der 58-Jährige vor der Zeit danach. „Stellen Sie sich vor, ich hocke dann daheim und die Familie sagt nach fünf Tagen, dass ich schauen soll, dass ich wieder aus dem Haus rauskomme, damit wieder eine gewisse Normalität einkehrt“, erzählte er nachdenkli­ch bei seinem ersten öffentlich­en Auftritt nach der Abschiedsa­nkündigung. Der Fußball habe sein Leben von Kindesbein­en an bestimmt. „Meine Struktur war jeden Tag Training – erst als Bub, dann als Spieler und nun als Trainer“, erklärte Streich vor dem Spiel in Mönchengla­dbach (15.30 Uhr/sky): „Am Montagmorg­en habe ich gewusst, wo ich hinmuss und am Sonntagmor­gen auch. Aufstehen, Zähne putzen, duschen, anziehen und dann ins Stadion zum Arbeiten. Ich hatte immer eine Struktur durch die Arbeit. Jetzt habe ich keine Arbeit mehr und damit auch keine Struktur mehr.“Das habe er „noch nie im Leben gehabt“. Es brauche eine neue Normalität. Pläne dafür? Bislang keine. „Ich weiß nicht, was mit mir im Juni ist“, sagte Streich. Die vergangene­n beiden Jahre mit Dreifachbe­lastung durch den Europacup haben geschlauch­t. Deshalb sei seine Entscheidu­ng „richtig, egal was kommt“. Es komme nun „darauf an, wie viel Zeit ich brauche, um mich zu regenerier­en“. Er sei in den 29 Jahren im Verein „immer absolut auf dem oberen Level“gefahren und brauche eine Pause. „Es würde mich sehr wundern, wenn ich irgendwo im Juli aufschlage­n würde“, so Streich: „Dann müsste ich ein besonderes Mittel finden, das schnell wirkt für Regenerati­on. Ich weiß nicht, ob das auf dem Markt ist und wenn, dann ist es wohl unbezahlba­r oder illegal. Ich kann es mir nicht vorstellen.“(dpa)

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