Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Neuer Secondhandladen „Palitili“
Nachhaltigkeit trifft auf gemütliches, preisbewusstes und stressfreies Einkaufen
- Aulendorfs erster Kindersecondhand-laden „Palitili“eröffnet am Samstag, 6. April, in der Kolpingstraße 8. Und während bei der Eröffnungsfeier auf kleine Besucher verschiedene Überraschungen warten, können Erwachsene sich von 10 bis 13 Uhr davon überzeugen, dass Kinderbekleidung aus zweiter Hand durchaus hochwertig sein kann. Die „Schwäbische Zeitung“hat die Inhaberin Vanessa Hartwich vorab im neuen Laden besucht.
„Seit meiner Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau und während meiner achtjährigen Tätigkeit im Beruf, habe ich von solch einem eigenen Geschäft geträumt“, gesteht die verheiratete Mutter zweier Söhne und strahlt dabei. Sie erzählt, dass sie schon in ihrer Heimat Bremen zusammen mit ihrer Mutter gerne auf Flohmärkten und Bazaren gebrauchte Kleidung ge- und verkauft hat. Diese Leidenschaft sei geblieben.
Später, als sie selbst Mutter war, empfand sie Kinderkleiderbazare jedoch stets als stressig: Ware bringen, beim Aufbau helfen, mitten in einer riesigen Menschenmenge einkaufen und meist am selben Tag nicht Verkauftes wieder abholen. Trotzdem seien solche Veranstaltungen wichtig. Kinder würden einfach zu rasch aus ihrer Kleidung herauswachsen und auch eine große Zahl an Spielsachen und Bücher wären zu schade, um auf dem Dachboden, in der Altkleidersammlung oder gar im Sperrmüll zu enden.
Mit ihrem Laden möchte sie dem entgegentreten und ein Zeichen für Nachhaltigkeit setzen. So nimmt die junge Frau (Jahrgang 1993), die seit drei Jahren in Aulendorf wohnt, gut erhaltene und frisch gewaschene Kinderkleidung
von Größe 50 bis 158 auf Kommission an. Dabei prüft sie jedes Stück, zeichnet dieses aus, pf legt es in ihr Computersystem ein und präsentiert es in schickem Rahmen.
Größere Gegenstände wie Kinderwagen, Autositze und Ähnliches können nach Absprache angenommen oder vermittelt werden. Kinderschuhe dagegen nimmt sie nicht an, lediglich Gummistiefel. „Meine Jungs bekommen auch neue Schuhe, damit sie keine Fußfehlstellungen aus eingelaufenen Schuhen übernehmen“, versichert die Jungunternehmerin. Sie bezeichnet sich selbst als absoluten Familienmensch und verrät, dass sie ihre ganzen Ersparnisse in das Projekt gesteckt hat. Sie ist sehr dankbar, dass die gesamte Familie hinter ihr steht und das Vorhaben unterstützt.
„Mir ist besonders wichtig, dass Familien in Ruhe einkaufen und stöbern können. Deshalb gibt es für Kinder eine Spielecke und Erwachsene bekommen gratis Kaffee und Tee“, fügt sie hinzu. Dementsprechend hat sie auch die Öffnungszeiten mit Warenannahme, -abholung und Einkauf familiengerecht angepasst. Das alles trage zur Nachhaltigkeit bei: kleine Sachen zu verkaufen und dann für kleines Geld wieder etwas Neues (Gebrauchtes) kaufen.
Das „Palitili“soll ein Ort sein, wo man sich immer wieder gerne auf „Schatzsuche“begibt. Zuletzt möchte die SZ wissen, wie es zu dem seltsamen Namen „Palitili“gekommen ist. Die hübsche junge Frau lacht herzlich und zeigt auf den Flyer mit dem Firmenlogo, den ein Papagei namens „Palitili“ziert.