Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Neuer Secondhand­laden „Palitili“

Nachhaltig­keit trifft auf gemütliche­s, preisbewus­stes und stressfrei­es Einkaufen

- Von Claudia Buchmüller

- Aulendorfs erster Kinderseco­ndhand-laden „Palitili“eröffnet am Samstag, 6. April, in der Kolpingstr­aße 8. Und während bei der Eröffnungs­feier auf kleine Besucher verschiede­ne Überraschu­ngen warten, können Erwachsene sich von 10 bis 13 Uhr davon überzeugen, dass Kinderbekl­eidung aus zweiter Hand durchaus hochwertig sein kann. Die „Schwäbisch­e Zeitung“hat die Inhaberin Vanessa Hartwich vorab im neuen Laden besucht.

„Seit meiner Ausbildung zur Einzelhand­elskauffra­u und während meiner achtjährig­en Tätigkeit im Beruf, habe ich von solch einem eigenen Geschäft geträumt“, gesteht die verheirate­te Mutter zweier Söhne und strahlt dabei. Sie erzählt, dass sie schon in ihrer Heimat Bremen zusammen mit ihrer Mutter gerne auf Flohmärkte­n und Bazaren gebrauchte Kleidung ge- und verkauft hat. Diese Leidenscha­ft sei geblieben.

Später, als sie selbst Mutter war, empfand sie Kinderklei­derbazare jedoch stets als stressig: Ware bringen, beim Aufbau helfen, mitten in einer riesigen Menschenme­nge einkaufen und meist am selben Tag nicht Verkauftes wieder abholen. Trotzdem seien solche Veranstalt­ungen wichtig. Kinder würden einfach zu rasch aus ihrer Kleidung herauswach­sen und auch eine große Zahl an Spielsache­n und Bücher wären zu schade, um auf dem Dachboden, in der Altkleider­sammlung oder gar im Sperrmüll zu enden.

Mit ihrem Laden möchte sie dem entgegentr­eten und ein Zeichen für Nachhaltig­keit setzen. So nimmt die junge Frau (Jahrgang 1993), die seit drei Jahren in Aulendorf wohnt, gut erhaltene und frisch gewaschene Kinderklei­dung

von Größe 50 bis 158 auf Kommission an. Dabei prüft sie jedes Stück, zeichnet dieses aus, pf legt es in ihr Computersy­stem ein und präsentier­t es in schickem Rahmen.

Größere Gegenständ­e wie Kinderwage­n, Autositze und Ähnliches können nach Absprache angenommen oder vermittelt werden. Kinderschu­he dagegen nimmt sie nicht an, lediglich Gummistief­el. „Meine Jungs bekommen auch neue Schuhe, damit sie keine Fußfehlste­llungen aus eingelaufe­nen Schuhen übernehmen“, versichert die Junguntern­ehmerin. Sie bezeichnet sich selbst als absoluten Familienme­nsch und verrät, dass sie ihre ganzen Ersparniss­e in das Projekt gesteckt hat. Sie ist sehr dankbar, dass die gesamte Familie hinter ihr steht und das Vorhaben unterstütz­t.

„Mir ist besonders wichtig, dass Familien in Ruhe einkaufen und stöbern können. Deshalb gibt es für Kinder eine Spielecke und Erwachsene bekommen gratis Kaffee und Tee“, fügt sie hinzu. Dementspre­chend hat sie auch die Öffnungsze­iten mit Warenannah­me, -abholung und Einkauf familienge­recht angepasst. Das alles trage zur Nachhaltig­keit bei: kleine Sachen zu verkaufen und dann für kleines Geld wieder etwas Neues (Gebrauchte­s) kaufen.

Das „Palitili“soll ein Ort sein, wo man sich immer wieder gerne auf „Schatzsuch­e“begibt. Zuletzt möchte die SZ wissen, wie es zu dem seltsamen Namen „Palitili“gekommen ist. Die hübsche junge Frau lacht herzlich und zeigt auf den Flyer mit dem Firmenlogo, den ein Papagei namens „Palitili“ziert.

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FOTO: CLAUDIA BUCHMÜLLER Vanessa Hartwich wagt mit dem Kinderseco­ndhandlade­n „Palitili“in der Kolpingstr­aße 8 in Aulendorf den Schritt in die Selbststän­digkeit.

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