Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Matthias Henne: „Sport ist Lebensfreude“
Stadt Bad Waldsee ehrt 55 Sportler für herausragende Leistungen
- Über 250 Besucher waren am Freitagabend in das Haus am Stadtsee gekommen, um gemeinsam mit Oberbürgermeister Matthias Henne 55 Sportlern Applaus und Anerkennung für herausragende Leistungen zu zollen.
Die Stadt Bad Waldsee hatte zur Sportlerehrung eingeladen. Wer im Jahr 2023 sportliche Leistungen im Sinne der Bad Waldseer Ehrungsordnung für Sportler erbracht hatte, empfing an diesem Abend von Oberbürgermeister Matthias Henne eine Urkunde, eine Medaille und einen Einkaufsgutschein.
Aufgelockert wurde die Ehrungsprozedur mit mehreren Showeinlagen und kurzweiligen Interviews von Benno Schultes mit den Sportlern. Dabei erfuhr das übrigens auffallend junge Publikum im Haus am Stadtsee interessante Infos aus der großen Welt des Sports.
Die Klassifizierung „Masters“im Rudersport bedeutet zum Beispiel nichts anderes, als dass die Sportler älter als 27 Jahre sind. Auch bei den geehrten Leichtathleten
der Turngemeinde ist ein Blick auf die Altersklassen interessant. Am jugendlichen Rand der Sportler steht Eva Köberle die in der Altersklasse W10 (entspricht Jahrgang 2014) als württembergische Meisterin im Mehrkampf glänzte. Am anderen Rand des Altersspektrums steht in der Klasse M90 (entspricht den Jahrgängen 1930 bis 1934) Hermann Kemmler, der für seine Erfolge bei den Leichtathletik-europameisterschaften geehrt wurde.
Sportliche Leistungen, egal bei welcher Meisterschaft, wären nicht möglich ohne das starke ehrenamtliche Engagement in den Vereinen des Breitensports. Ein Aspekt, den Henne in seinem Grußwort extra betonte.
Es sind natürlich die Trainer, aber auch die Helfer im Hintergrund, die Kinder zu den Veranstaltungen fahren, die sich um die Sportstätten kümmern und zum Gelingen von Vereinsveranstaltungen beitragen, denen genauso Dank und Anerkennung gebühren wie den Sportlern, betonte Henne. „Sport ist Lebensfreude“, war sein Resümee – und zwar nicht nur im Hinblick auf die körperliche Fitness, sondern auch bezüglich der Integration, der Solidarität unter den Menschen und dem Zusammenhalt in der Gesellschaft.
Ähnlich auch die Grußworte von Markus Fürst, der als Vorsitzender der Sportgemeinschaft mitverantwortlich für die Sportlerehrung ist. Das vielfältige Sportangebot fördere Werte wie Teamwork, Disziplin und Fairplay, erklärte Fürst. Investitionen in Sportvereine und Sportinfrastruktur seien also gut angelegtes Geld, appellierte Fürst an Henne und die anwesenden Stadträte.
Die Vielfalt der Waldseer Sportangebote zeigte sich in den Disziplinen, in welchen die 55 geehrten Sportler bei württembergischen, deutschen oder internationalen Wettkämpfen das Podest bestiegen. Der Ruderverein präsentierte Deutsche Meister und Landesmeister im Vierer, Zweier und Großboot.
Die Vereinigte Schützengesellschaft hatte Landesmeister am Luftgewehr und am Kleinkaliber in ihren Reihen. Vom Turn- und Sportverein Reute kamen die Medaillenträger bei Straßen- und Hallenlaufwettbewerben und beim Geräteturnen. Ein breites Sportartenspektrum findet sich bei den Sportlern der Turngemeinde Bad Waldsee. Es wird an Geräten geturnt, mit dem Bogen geschossen, Tischtennis gespielt und Leichtathletik gemacht.
Im Triathlon glänzten eine Handvoll Sportler, dazuhin auch eine Sportlerin im Quadrathlon. Zu den üblichen Triathlondisziplinen
gesellt sich als vierte Disziplin das Kanufahren, erläuterte Universalsportlerin Heike Steiniger. Ebenfalls seit Jahren eine Hochburg im Hause der Turngemeinde ist der Volleyballsport, bei dem sowohl die Mädchen als auch die Jungen bei den württembergischen Meisterschaften aufs Podest stiegen.
Eine Sonderehrung der Sportgemeinschaft gab es dieses Mal für die LRG Möhre als Veranstalterin des Einzelzeitfahrens zur Grabener Höhe. Dies ist nicht nur eine Herausforderung für die oberschwäbischen Radsportler, sondern auch international bekannte
Größen wie Rolf Gölz, Laura Süßemilch oder Liliane Lippert haben in jungen Jahren schon teilgenommen. „Es braucht solche Veranstaltungen, an denen sich junge Sportler messen können“zeigte sich Heiko Stein von der Sportgemeinschaft Bad Waldsee überzeugt.
Die Waldseer Ehrungsordnung hätte für die LRG Möhre keine Ehrung vorgesehen. Das galt auch für den Fußballverein Waldsee, der in der zurückliegenden Saison ohne einen einzigen Punktverlust brillierte und in die nächste Liga aufstieg. Es waren aber die Spieler Tolga Bengi
und Jakob Keltsch anwesend, um sich gemeinsam mit Réné Matusek einer Kopfballchallenge zu stellen.
Matusek, Fußball-freestyler, war eine vielbeachtete Showeinlage, genauso wie das Tanzpaar Marie Schwarz und Maximilian Schmid, Lilian Blaich am Vertikaltuch und die Geräteturnerinnen der Turngemeinschaft mit ihrer Akrobatiknummer „König der Löwen“. Von der Jugendmusikschule Bad Waldsee waren ein Streicherensemble und vier Pianisten gekommen, um die Besucher im Foyer vor und nach der Veranstaltung zu unterhalten.