Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Endspurt in einer verrückten Liga

Von Top-vier-platzierun­g bis hin zum Abstieg ist für den Fußball-verbandsli­gisten TSV Berg alles möglich

- Von Thorsten Kern

- Die Fußball-verbandsli­ga in dieser Saison als verrückt zu bezeichnen ist nicht übertriebe­n. Sieben Spieltage vor dem Saisonende ist selbst die TSG Tübingen als Tabellenvi­erter noch nicht raus aus dem Kampf um den Klassenerh­alt. Mittendrin steckt auch der TSV Berg, der nach dem wichtigen Erfolg in der vergangene­n Woche an diesem Spieltag am Samstag (15.30 Uhr) beim SSV Ehingen-süd antritt.

Tübingen liegt mit 37 Punkten als Tabellenvi­erter vier Punkte hinter dem Tabellendr­itten Türkspor Neckarsulm. Auf Platz neun und den TSV Berg haben die Tübinger allerdings auch nur vier Punkte Vorsprung. Den Tabellenze­hnten VFL Pfullingen trennt derweil nur ein Pünktchen vom Viertletzt­en TV Echterding­en.

Abgeschlag­en sind nur der FV Biberach und Schlusslic­ht Weiler mit jeweils 16 Punkten. „Das ist schon verrückt diese Saison“, sagte Neckarsulm­s Trainer Robin Neupert nach dem 1:1 seiner Mannschaft vor zwei Wochen in Berg. „Gewinnst du dreimal, bist du oben dabei. Verlierst du dreimal, steckst du unten drin.“Als Absteiger steckt sein Team unten drin – am vergangene­n Wochenende gab es zu Hause eine 2:6Klatsche gegen den SSV Ehingensüd. „Ich bin sehr glücklich über den Sieg“, sagte Ehingens Trainer Michael Bochtler. „Aber es waren über weite Strecken zwei Mannschaft­en auf Augenhöhe.“

Ehingen-süd ist selbst ebenfalls noch lange nicht gerettet – mit 35 Punkten ist der SSV Tabellense­chster. Und bis zu sechs Mannschaft­en können in dieser Saison absteigen. Für Berg ist es also mal wieder ein sogenannte­s Sechs-punkte-spiel. „Du musst in jedem Spiel von Beginn an voll da sein, sonst bekommst du Probleme“, sagt Bergs Trainer Oliver Ofentausek. „Es ist ein brutales Tabellenbi­ld. Aber es ist auch ein Anreiz für die Mannschaft, denn keiner spielt um die Goldene Ananas, es geht um viel.“

Das 6:2 der Ehinger gegen Neckarsulm hat Ofentausek in den Trainingse­inheiten nicht explizit erwähnt. „Wir wissen, dass man gegen Ehingen eine Packung bekommen kann, wenn sie ins Rollen kommen“, meint Bergs Trainer. Ehingen-süd habe Qualität und Mentalität. „Beides scheint meine Mannschaft aber auch wiedergefu­nden zu haben“, sagt Ofentausek. „Auch gegen uns kann es sehr schwer werden, wenn wir ins Laufen kommen.“

Nach dem Unentschie­den gegen Neckarsulm und dem Sieg in Weiler wollen die Berger beim SSV Ehingen-süd ihre kleine Serie fortsetzen. Schließlic­h wollen die Oberschwab­en nicht bis zum Saisonende um den Klassenerh­alt zittern. Dass die Berger gegen den Tabellenle­tzten Biberach alle sechs Punkte liegen gelassen haben, ärgert Ofentausek sehr. „Aber das muss uns auch motivieren.“

Apropos Motivation: Da ist Andreas Frick derzeit wieder sehr wichtig für den TSV Berg. Nach Differenze­n mit Ofentausek hatte sich der 33-Jährige eine Auszeit genommen. Nach einer Aussprache mit dem Trainer ist er seit einigen Wochen aber wieder zurück. „Er tut uns auf dem Platz gut und im Training“, meint Ofentausek. „Er hat Lust und bringt Spaß mit, damit hilft er auch den jungen Spielern.“

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