Schwäbische Zeitung (Biberach)
Schon wieder Hygieneprobleme am Uniklinikum Mannheim
(lsw) - Das Universitätsklinikum Mannheim hat schon wieder mit Hygieneproblemen im OP-Bereich zu kämpfen. Nach Angaben des Regierungspräsidiums Karlsruhe wurden vor kurzem Mängel bei der Reinigung von Operationsbesteck entdeckt.
Bei einer Kontrolle sei festgestellt worden, dass die Aufbereitung von OP-Besteck „nicht in allen Fällen den Richtlinien und Vorgaben entsprochen“habe, sagte ein Sprecher der Aufsichtsbehörde am
MANNHEIM
Dienstag. So hätten Hohlraumgeräte wie Fasszangen vollständig zerlegt werden müssen, um von der Reinigungsflüssigkeit komplett umspült zu werden. Dies sei jedoch nicht in allen Fällen passiert.
Das Klinikum Mannheim hatte zuvor Berichte zurückgewiesen, nach denen in dem Krankenhaus erneut Hygienemängel aufgetreten sind. Der „Mannheimer Morgen“hatte getwittert, Operationstücher hätten Fussel in Siebe abgegeben, in denen OP-Besteck transportiert und nach der Sterilisation wieder dort hineinsortiert wird. „Spiegel Online“hatte unter anderem von Flusen in Instrumentenkästen und beschädigten neuen Instrumenten im Sterilisationsbereich berichtet.
Ob tatsächlich Flusen oder Ähnliches am OP-Besteck gefunden wurde, wollte der Sprecher des Regierungspräsidiums nicht kommentieren.
Eine Kliniksprecherin sagte, zwar seien Operationssiebe zurückgerufen und erneut aufbereitet worden. Zu keinem Zeitpunkt habe es aber Verschmutzungen gegeben. Nach Angaben des Regierungspräsidiums wurden die beanstandeten Instrumente für den OP-Betrieb gesperrt.
Das Klinikum war im Herbst wegen Hygieneproblemen wie dem Aufbereiten von Sterilgut in die Schlagzeilen geraten. Die Zahl der Operationen wurde zurückgefahren. Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft.