Schwäbische Zeitung (Biberach)
Mit neuem Album auf Kurs
Santiano greifen ihre gewohnten Themen auf
ie fünf Nordlichter von Santiano stechen wieder in See. Mit an Bord: Das dritte Album „Von Liebe, Tod und Freiheit“(Electrola/Universal), das offensichtlich alle Kernthemen der Shanty-Rocker vereint.
Auf dem am Freitag erschienenen Album sind 13 Songs zu finden, die den Zuhörer in eine träumerische Welt der Freiheit auf hoher See lenken sollen. Der Kurs der vorherigen Alben wird weitgehend eingehalten: eine Mischung aus traditionellen Volksliedern, Irish Folk, Schlager und viel Seemannsgarn. Neben englischsprachigen Shanty-Melodien wie „Rolling The Woodpile“, darf der Rum bei den Seemännern natürlich nicht fehlen. Eine Seefahrt sollte schließlich lustig sein: „Joho und ne Buddel voll Rum“sorgt nicht nur an Deck für gute Laune, sondern könnte sich auch als pubtauglich erweisen.
Im Mittelpunkt steht die wuchtige Hymne „Lieder der Freiheit“, eine deutschsprachige Adaption des Mike-Oldfield-Klassikers „To France“. Da dürften selbst überzeugte Landratten mitschunkeln und zumindest ein bisschen Lust auf die Seefahrt bekommen. Immerhin eine Überraschung hält das norddeutsche Quintett bereit: Sie singen zum ersten Mal einen Titel „op“plattdeutsch: „Fresenhof“– ein Loblied auf die Heimat sozusagen.
Typisch für Santiano sind ihre schroffen, unverkennbaren Stimmen, insbesondere die von Frontsänger Björn Both gepaart mit den virtuosen Geigenklängen von Pete Sage. Er ist „ein Mann, ohne den wir unsere wilde Fahrt gleich an der Hafenausfahrt beenden könnten“, wie die Crew von Santiano den Geiger treffend vorstellt. Wann immer seine Geige erklingt, erhält ein Lied eine besondere Note. Bleibt zu hoffen, dass der Fiddler noch lange Zeit an Bord von Santiano bleibt.