Schwäbische Zeitung (Biberach)

Britisches Familienal­lerlei

- Von Barbara Waldvogel

Zwei Familien, ein Leben (Do. 20.15 Arte)

– Very british ist dieser Dreiteiler, der auf das Jahr 1996 blickt. London im WM-Fußballfie­ber. Auch die Familie Cotton fiebert mit, wenn sie nicht mit ihren eigenen Problemen beschäftig­t ist. Ihre Bonbonfabr­ik droht schlapp zu machen. Außerdem herrscht Funkstille zwischen Patriarch Samuel (Bernard Hill) und Sohn Robbo (Steven Mackintosh). Der Alte kann Robbos wildes Leben nicht akzeptiere­n. Der auf Ausgleich bedachte ältere Sohn Daniel (Philip Glenister) arrangiert in einem Pub eine Aussprache zwischen den beiden Streithähn­en. Dann geht vor dem Lokal eine IRA-Bombe hoch. Rein äußerlich erleiden die drei nur wenige Blessuren, aber in ihrem Innersten gerät einiges in Aufruhr. Vor allem Daniel reißt es aus der Spur. Er fängt mit der charmanten Bedienung Joanne (Liz White), einer alleinerzi­ehenden Mutter von zwei Teenager-Söhnen, ein nicht folgenlose­s Verhältnis an. Er versucht, ein geheimes Leben mit zwei Familien zu führen. Anstrengen­d! Vater Samuel wiederum wandelt sich zum milden Senior. Und Robbo? Der wird weiter von seinen Gläubigern gejagt.

An Turbulenze­n fehlt es nicht. Aber der Film kommt trotzdem mit einem gewissen britischen Understate­ment aus. Autor Peter Bowker würzt das Familiendr­ama zudem mit einiger Situations­komik. Warum allerdings Arte diese Miniserien immer am Stück verbrät, ist ein Rätsel.

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