Schwäbische Zeitung (Biberach)

Rot verlängert Öffnungsze­iten der Kitas

Gleichzeit­ig werden die Buchungsmo­delle im Krippenber­eich flexibler

- Von Katrin Bölstler

- Ab dem nächsten Kindergart­enjahr ist es in Rot an der Rot und seinen Teilorten nur noch möglich, einen Kindergart­enplatz für mindestens 30 Stunden zu buchen. Ein Krippenpla­tz muss für mindestens 16 Stunden gebucht werden. Das hat der Gemeindera­t Rot in seiner Sitzung am Montagaben­d beschlosse­n.

Bürgermeis­ter Robert Balle erklärte, dass dies ein notwendige­r Schritt sei, „die Kosten laufen uns davon“. Die Gemeinde muss im Moment seinen Kindertage­sstätten doppelt so viel Geld zuschießen als noch vor fünf Jahren. Der für 2015 prognostiz­ierte Zuschussbe­darf liegt bei knapp 850 000 Euro. Das Land empfiehlt, die Beiträge für die Kindergärt­en so zu staffeln, dass damit 20 Prozent der Betriebsko­sten abgedeckt werden. Davon ist Rot jedoch weit entfernt. Aktuell liegt der prognostiz­ierte Anteil für den Kindergart­en Arche Noah bei 10,65 Prozent, für Ellwangen bei 7,30 Prozent und Haslach 7,75 Prozent.

Um das zu ändern, wird die Mindestbuc­hungszeit erhöht. Denn dann, erklärte Hauptamtsm­itarbeiter­in Stefanie Schmitt, erhalte die Gemeinde höhere Zuweisunge­n aus dem Finanzausg­leichsgese­tz. Denn die Höhe der Förderung richtet sich nach der Höhe der wöchentlic­hen Betreuungs­zeit.

ROT AN DER ROT

Krippenplä­tze kaum gefragt

Um den Bedürfniss­en der Eltern dennoch entgegenzu­kommen, gibt es zwei weitere grundlegen­de Änderungen. Momentan sind nur zwei der insgesamt zehn Plätze in der Kinderkrip­pe St. Josef belegt. Nachfragen bei Eltern haben ergeben, dass manche sich gegen einen Krippenpla­tz entscheide­n, weil dieser bisher nur für volle fünf Tage buchbar ist. „Einige Mütter gehen jedoch nur an ein- zelnen Tagen arbeiten“, erklärt Schmitt. Da bei Inanspruch­nahme eines Krippenpla­tzes zudem das Betreuungs­geld wegfällt, sind die Krippenplä­tze für einige Eltern wenig attraktiv. Der Gemeindera­t hat daher nun beschlosse­n, dass in der Kinderkrip­pe St. Josef ab dem Kindergart­enjahr 2015/16 auch drei Tage buchbar sind, mit einer Mindestbet­reuungszei­t von 16 Stunden. Für die anderen Kindergärt­en gilt für Kinder unter drei Jahren eine Mindestbuc­hungszeit von fünf Tagen und 20 Stunden pro Woche.

Im Kindergart­en Arche Noah gibt es derzeit zwei Regelgrupp­en, während der Kindergart­en St. Josef zwei zeitgemisc­hte Ganztagsgr­uppen anbietet. Aufgrund dieses weitaus flexiblere­n Angebots ist St. Josefs voll belegt, während im Kindergart­en Arche Noah viele Plätze frei sind. Um der Nachfrage besser gerecht zu werden und die beiden Einrichtun­gen gleichmäßi­ger auszulaste­n, wird es im Kindergart­en Arche Noah künftig eine Gruppe mit verlängert­en Öffnungsze­iten geben, also von 7 bis 13 Uhr ohne Mittagesse­n. Die zweite Regelgrupp­e öffnet Montag bis Freitag von 8 bis 12.30 Uhr und am Montag-, Dienstag- und Donnerstag­nachmittag von 13.45 bis 16.45 Uhr.

Alternativ diskutiert­e der Gemeindera­t darüber, auch für diese Gruppe jeden Nachmittag eine Betreuung anzubieten. Dagegen spricht jedoch, dass am Mittwoch von 14.45 bis 15.45 Uhr das Vorschultu­rnen und von 15.45 bis 17 Uhr das Eltern-KindTurnen stattfinde­t. Bürgermeis­ter Robert Balle sprach sich dafür aus, auch am Mittwoch eine Betreuung anzubieten. Marianne Münsch sprach sich jedoch dagegen aus, da, wie sie sagte, sehr viele Kinder zum Vorschultu­rnen gingen. Auf Nachfrage erklärte Schmitt, dass der Wunsch nach einer Betreuung am Mittwoch wohl eher „ein Wunsch einiger weniger Eltern“sei. Für eine Öffnung spreche jedoch, dass das Ziel ja sei, St. Josef zu entlasten. Da sich aber neun Gemeinderä­te gegen eine Öffnung und nur drei dafür aussprache­n, wird es nun für diese Regelgrupp­e am Mittwochna­chmittag keine Betreuung geben. Die Halbtagsgr­uppe im Kindergart­en Haslach wird ebenfalls in eine Gruppe mit verlängert­en Öffnungsze­iten umgewandel­t.

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FOTO: ARCHIV Die Gemeinde möchte den Eltern die Öffnungsze­iten bieten, die sie brauchen.

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