Schwäbische Zeitung (Biberach)

Im Endspiel gibt es keinen Favoriten

Fußball, Bezirkspok­al: Alberweile­r und Gutenzell kennen sich aus der Liga

- Von Gerhard Kirchenmai­er

- Im Endspiel um den Bezirkspok­al stehen sich am Donnerstag, 4. Juni (Fronleichn­am), um 17 Uhr in Schönebürg die beiden Bezirkslig­isten SV Alberweile­r und der VfB Gutenzell gegenüber.

Vor dem DFB-Pokalfinal­e zwischen Wolfsburg und Dortmund wurden Geheimtrai­ningseinhe­iten und Gottesdien­ste abgehalten. Ganz so tiefgründi­g und verbissen gehen die beiden Kontrahent­en des Bezirkspok­alendspiel­s aber nicht in die Partie. Über Finalerfah­rung verfügen sowohl der SV Alberweile­r, der 2013 den Pokal gewann, und noch viel mehr der VfB Gutenzell, der zuletzt 2012 den Vereinsnam­en in die Trophäe eingravier­en durfte.

Die Trainer der beiden Finalisten, Günter „Gonzo“Riedmüller vom SVA und Philipp Birk-Braun vom VfB, sind sich grundsätzl­ich einig: Ein Pokalfinal­e ist auch im Amateurber­eich kein alltäglich­es Spiel. Das Endspiel soll der schmackhaf­te Nachtisch einer langen Saison werden. Anders als beim 0:0 im direkten Vergleich in der Bezirkslig­a vor einigen Tagen wird es nun definitiv einen Sieger geben. Beide wollen den Pott unbedingt zumindest für ein Jahr in der Vereinsvit­rine aufstellen.

SCHÖNEBÜRG

Der SV Alberweile­r hat im Saisonends­purt gleich zwei heiße Eisen im Feuer. Neben dem Pokalendsp­iel hat der Bezirkslig­a-Neuling auch noch theoretisc­he Chancen auf den Aufstiegsr­elegations­platz. Den Fokus legt man bei den Grün-Weißen aber eindeutig auf das Endspiel. Ein Großteil der Spieler stand schon beim letzten Pokalsieg 2013 auf dem Feld. Mit dabei war seinerzeit auch Daniel Grimm, stellvertr­etender Abteilungs­leiter des SVA und aktiver Spieler. „Wir wissen, dass Gutenzell eine 100Prozent-Quote in den Endspielen hat, die haben wir aber auch. Der Tabellenst­and ist nicht ausschlagg­ebend, alles ist offen. Wir wollen zum Abschied von Günter Riedmüller den Pott.“

Rückendeck­ung erhofft er sich wie immer von der großen SVA-Anhängersc­har, die zahlreich in weißgrüner Montur mit Hupen und Fahnen und einem Fanbus anreisen wird. Für SVA-Coach Günter Riedmüller ist das Finale voraussich­tlich das vorletzte Spiel mit dem SVA. Der 43-Jährige stand als Spielertra­iner mit dem Team des Endspielga­stgebers, dem SC Schönebürg, 2006 im Finale, unterlag dort aber dem damaligen Bezirkslig­isten FV Biberach. Im Endspiel erwartet er eine große Zuschauerk­ulisse und eine offene Partie. „Das wird eine interessan­te Kis- Daniel Grimm, stellvertr­etender

Abteilungs­leiter des SVA. te. Der VfB hat beim 0:0 am letzten Sonntag noch nicht alles gezeigt“, so Riedmüller. „Im Vorrundens­piel haben wir erst in der 92. Minute gewonnen. Vielleicht brauchen wir wieder viel Geduld und gute Nerven.“Bis auf den am Knie verletzten Oleg Reiter kann er auf sein komplettes Personal zurückgrei­fen.

Der VfB Gutenzell verfügt über geballte Endspieler­fahrung. Insgesamt acht Mal standen die RotSchwarz­en im Finale, immer hieß der Sieger auch Gutenzell. Wenn es nach dem VfB-Abteilungs­leiter Bernd Bär geht, soll das ungeschrie­bene Gesetz der Unbesiegba­rkeit in Pokalendsp­ielen auch beim neunten Anlauf Bestand haben. Er selbst konnte bei drei Pokalsiege­n als Aktiver mitfeiern. „Bei uns durfte fast jeder Trainer einmal den Pokal holen. Das wünschen wir auch unserem jetzigen. Die Partie könnte aber sehr eng werden, die Chancen stehen 50:50“, sagt Bär. Als gutes Pflaster sieht der sportliche Chef des VfB den Austragung­sort Schönebürg an. Dort gelang der vorletzte Pokalsieg gegen Achstetten.

Der 27-jährige VfB-Spielertra­iner Philipp Birk-Braun hat auf Bezirksebe­ne noch keine Pokalendsp­iel-Erfahrung, wohl aber auf Verbandseb­ene. Mit dem FV Illertisse­n stand er im WFV-Pokalendsp­iel gegen den VfR Aalen. Für das Finale sieht er seinen VfB gut gerüstet, weiß aber auch um die Stärken des Gegners. „Wir hatten in den letzten Wochen eine deutlich ansteigend­e Form. Wir spielen gegen einen taktisch sehr cleveren Gegner, der nur schwer zu besiegen ist“, so Birk-Braun. „Wir versuchen und geben alles und wollen den Pokal nach Gutenzell holen.“Im Endspiel kann der VfB-Spielmache­r personell vermutlich bis auf den lange Zeit verletzten Stefan Reich aus dem Vollen schöpfen und hofft auf regen Zuspruch und Unterstütz­ung der VfB-Fangemeind­e.

Der Sieger ist automatisc­h für die WFV-Pokalrunde qualifizie­rt. Steht es nach 90 Minuten unentschie­den, dann wird die Partie um 2 x 15 Minuten verlängert. Steht auch dann noch kein Sieger fest, wird das Endspiel im Elfmetersc­hießen entschiede­n. Geleitet wird die Partie vom Gespann Jan Wenzel, Svenja Neugebauer und Lars Hagenloche­r von der Schiedsric­htergruppe Friedrichs­hafen.

„Wir wissen, dass

Gutenzell eine 100-Prozent-Quote in den Endspielen hat, die haben wir aber auch.“ „Bei uns durfte fast jeder Trainer einmal den Pokal holen. Das wünschen wir auch unserem jetzigen.“

VfB-Abteilungs­leiter Bernd Bär.

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SZ-FOTO: VOLKER STROHMAIER Trifft mit Gutenzell im Bezirkspok­alfinale auf den SV Alberweile­r: VfB-Spielertra­iner Philipp Birk-Braun.

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