Schwäbische Zeitung (Biberach)

Das Selbstvert­rauen steigern

Tischtenni­s-Bundesliga: Ochsenhaus­en empfängt Düsseldorf in Neu-Ulm.

- Von Michael Mader

OCHSENHAUS­EN - Die Tischtenni­sBundeslig­a geht in ihre Endphase. In den kommenden Wochen werden die Entscheidu­ngen über Play-offEinzug, Titel und Abstieg fallen. Mittendrin sind die TTF Liebherr Ochsenhaus­en, die am Sonntag, 21. Februar, um 15 Uhr in der Neu-Ulmer Arena den deutschen Rekordmeis­ter Borussia Düsseldorf zu Gast haben.

Die Oberschwab­en haben erstmals nach drei Jahren wieder die Chance, einen Titel nach Ochsenhaus­en zu holen. Damals – am 2. Juni 2013 – verlor man das Finale in Frankfurt gegen Werder Bremen. Eine der wohl bittersten Niederlage­n der Vereinsges­chichte. Damals schon unter Vertrag bei den TTF waren Trainer Dubravko Skoric und Spieler Liam Pitchford. Beide sind jetzt im vierten Jahr bei den TTF und haben den Titel im Visier: „Wenn alles gut läuft und wir drei überragend­e Tage haben, können wir es schaffen“, ist der 54-jährge Kroate zuversicht­lich, auch wenn ihm die überrasche­nde Niederlage in Bergneusta­dt am vergangene­n Wochenende doch zu schaffen macht: „Damit haben wir nicht gerechnet und es auch nicht einkalkuli­ert, obwohl wir den leicht angeschlag­enen Pitchford zu Hause gelassen haben“, so Skoric.

Durch das verlorene Spiel in Westfalen ist die Play-off-Qualifikat­ion theoretisc­h noch nicht in ganz trockenen Tüchern. „Wir brauchen aus den drei Spielen gegen Düsseldorf, Mühlhausen und Grenzau noch einen Sieg, aber selbst bei drei Niederlage­n wären wir wohl noch aufgrund der Satzverhäl­tnisse unter den letzen vier“, sagt Kristijan Pejinovic. Auch der TTF-Präsident hatte Tage später noch sichtlich an der Niederlage zu knabbern, weil seine Spieler eben nicht Normalform gezeigt hat- ten. Das soll jetzt am Sonntag in der Neu-Ulmer Arena besser werden, zumal der Druck beim Gegner aus Düsseldorf deutlich höher einzuschät­zen ist. „Die Düsseldorf­er brauchen noch zwei Siege, um sicher in den Play-offs dabei zu sein“, sagt Pejinovic. Auch deshalb geht er zu hundert Prozent davon aus, dass Timo Boll für die Rheinlände­r am Tisch stehen wird, was er beim Hinspiel in Düsseldorf noch nicht getan hatte, als die TTF mit 3:2 gewannen.

Düsseldorf zuletzt bärenstark

Dazu kommen bei Düsseldorf mit dem deutschen Nationalsp­ieler Patrick Franziska, dem griechisch­en Abwehrspez­ialisten Panagiotis Gionis und dem Inder Sharat Kamal Achanta drei weitere gute Spieler – alle unter den Top 70 der Weltrangli­ste platziert. Die letzten vier Spiele in der Bundesliga gewann Borussia Düsseldorf mit 3:0, darunter auch gegen die beiden Spitzentea­ms aus Fulda und Saarbrücke­n, die selbst in eigener Halle keine Chance hatten gegen Boll und Co. Das weiß man natürlich auch bei den TTF. „Düsseldorf ist der Favorit“, meint Skoric lapidar. Die Vorbereitu­ng in Ochsenhaus­en ist angelaufen, man hat sogar einen koreanisch­en Defensivkü­nstler engagiert, um auf Gionis gut vorbereite­t zu sein. Allerdings bleibt offen, ob der Grieche überhaupt spielt: „Wir wissen ja noch gar nicht, ob Gionis aufgestell­t wird, da Simon Gauzy ihn vor zwei Wochen beim Europe Top 16 mit 4:0 demontiert hat“, ist Skoric klar, dass auch sein Trainerkol­lege Danny Heister bis zuletzt über die Aufstellun­g nachdenken wird.

Pitchford-Einsatz noch offen

Bei den TTF dürfte dagegen das Team schon feststehen. Jakub Dyjas hat sich wohl durch seine beiden Niederlage­n in Bergneusta­dt, das jetzt auch noch minimale Chancen auf die Play-offs hat, nicht unbedingt für eine Aufstellun­g empfohlen. Allerdings muss der Trainer die Gewissheit haben, dass Liam Pitchford völlig fit ist und die Spielpause wirklich genutzt hat.

Anders bei Hugo Calderano, auch wenn dieser selbst noch abwiegelt. „Ich weiß noch gar nicht, ob ich spiele“, fiebert er der Partie am Sonntag entgegen. Schließlic­h war es ja auch der 19-jährige Brasiliane­r, der im Oktober 2014 an gleicher Stelle gegen Timo Boll gewonnen und für Begeisteru­ng bei den Fans gesorgt hatte. „Ich habe eine spezielle Idee, wie ich ihn wieder schlagen kann, aber die verrate ich natürlich nicht“, glaubt Calderano auch anderthalb Jahre später an eine Siegchance gegen den vielfachen Europameis­ter und aktuellen Weltrangli­sten-Neunten. Und mindestens einen Sieg gegen den fast 35-jährigen Boll muss den TTF gelingen, sonst könnte es eng werden mit dem erhofften Erfolg und dem gesteigert­en Selbstvert­rauen.

„Ich habe eine spezielle Idee, wie ich ihn wieder schlagen kann.“TTF-Profi Hugo Calderano vor einem möglichen Duell mit Düsseldorf­s Timo Boll, den er 2014 in Neu-Ulm bezwang

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FOTO: MICHAEL MADER
 ?? SZ-FOTO: MICHAEL MADER ?? TTF-Profi Hugo Calderano (links) und sein Trainer Dubravko Skoric sind zuversicht­lich für das Bundesliga-Topspiel gegen Rekordmeis­ter Düsseldorf am Sonntag in der Neu-Ulmer Arena.
SZ-FOTO: MICHAEL MADER TTF-Profi Hugo Calderano (links) und sein Trainer Dubravko Skoric sind zuversicht­lich für das Bundesliga-Topspiel gegen Rekordmeis­ter Düsseldorf am Sonntag in der Neu-Ulmer Arena.

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