Schwäbische Zeitung (Biberach)
Diese Themen bewegen Baden-Württemberg
Vor der Podiumsdiskussion mit den Landtagswahl-Spitzenkandidaten lässt die „Schwäbische Zeitung“die Menschen im Land zu Wort kommen
- Die Zahl war in dieser Klarheit nicht zu erwarten. Fast 65 Prozent der Menschen in BadenWürttemberg bevorzugen in einer repräsentativen Umfrage der „Schwäbischen Zeitung“das mehrgliedrige Schulsystem aus Grund-, Haupt- und Realschule sowie Gymnasium im Gegensatz zur Gemeinschaftsschule. Für die neu eingeführte Schulform plädierten nur gut 24 Prozent. Eine Überraschung, bedenkt man den Aufwand und die erbitterten Diskussionen, die die Einführung der Gemeinschaftsschule verursacht hat.
Es sind vor allem Sachfragen, die den Ausschlag für die Wahlentscheidung geben. Deshalb befragte das Meinungsforschungsinstitut Customer Research 42 im Auftrag der „Schwäbischen Zeitung“vor der Landtagswahl die Menschen in Baden-Württemberg nicht nur nach ihrer Parteipräferenz, sondern auch zu ganz konkreten Themen. Diese bilden die Grundlage für die Elefantenrunde am Donnerstag im Ravensburger Medienhaus mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), CDU-Herausforderer Guido Wolf, Wirtschafts- und Finanzminister Nils Schmid (SPD) und FDP-Spitzenkandidat HansUlrich Rülke.
Neben der Bildung bewegt die Flüchtlingskrise die Menschen im Land. Nur knapp 29 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Menschen vor Ort mit der Anzahl an Flüchtlingen überfordert sind. Fast 57 Prozent sagen, die Krise sei in den Gemeinden zu meistern.
Wenig Begeisterung zeigen die Baden-Württemberger indes für ein weiteres Prestigeprojekt der grün-roten Landesregierung, die Polizeireform. Fast die Hälfte der Befragten stellte in den vergangenen zwei Jahren keine Veränderung der Polizeipräsenz auf der Straße fest. Dabei wollte Grün-Rot mit der Reform die Polizei in die Fläche und damit verstärkt in den Ländlichen Raum bringen. Dass dies geglückt ist, finden nur knapp 20 Prozent der Befragten.
Deutlich sind die Ergebnisse der Erhebung auch, wenn es um den öffentlichen Nahverkehr geht. Hier wünschen sich mehr als 55 Prozent der Menschen einen stärkeren Ausbau des Angebots. Angesichts der teils schwierigen Situation gerade in kleinen Gemeinden und des Hickhacks um die Elektrifizierung der Südbahn ist das wenig überraschend, zeigt aber, dass für die künftige Landesregierung hier Handlungsbedarf besteht. Auch in Sachen Energiewende wird aus Sicht vieler Befragter noch nicht genug getan. 47 Prozent wünschen sich, dass die künftige Landesregierung den Ausbau erneuerbarer Energien stärker vorantreibt.
Genug Gesprächsstoff für die Elefantenrunde ist vorhanden. Die Karten für die Veranstaltung sind bereits vergriffen, die Diskussion wird aber im Internet live übertragen unter:
RAVENSBURG
Landtagswahl
2016
schwaebische.de