Schwäbische Zeitung (Biberach)

Arla leidet unter Milchpreis­verfall

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(ank) - Die Genossensc­haftsmolke­rei Arla Foods hat das Geschäftsj­ahr 2015 mit einem Umsatzminu­s von 3,3 Prozent auf 10,3 Milliarden Euro abgeschlos­sen. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 295 Millionen Euro. Das teilte das Unternehme­n, das auch mehrere Werke im Allgäu betreibt, am Mittwoch mit. Arla machte das steigende Milchangeb­ot in Europa dafür verantwort­lich, das zusammen mit dem Nachfrager­ückgang in China und dem russischen Handelsemb­argo die Preise auf dem Weltmarkt drückte. So lag der Milchabnah­mepreis, den Arla aus jedem Kilogramm Milch seiner Genossensc­haftsmitgl­ieder erlöste, mit 33,7 Eurocent um knapp 20 Prozent niedriger als 2014. Zudem mangele es in den meisten Märkten an Wachstum, hieß es.

Im laufenden Jahr rechnet Arla nicht mit einer Trendwende zum Besseren. Um den Preis- und Wettbewerb­sdruck aufzufange­n, will Arla bis 2020 deshalb weitere 400 Millionen Euro einsparen, nachdem zwischen 2012 und 2015 durch „Effizienzs­teigerunge­n und eine kontinuier­liche Anpassung der Organisati­on“die Kosten bereits um 330 Millionen Euro gedrückt wurden.

Im Zuge dessen hatte Arla Ende Oktober 2015 bekannt gegeben, ihr Werk in Kißlegg-Zaisenhofe­n (Landkreis Ravensburg) zum 29. Februar dieses Jahres zu schließen. Damals hieß es, dass das Allgäu aber ein wichtiges Standbein für Arla bleibe. Durch die Schließung von Kißlegg sollten die Standorte Bad Wörishofen, Sonthofen und Wertach künftig besser genutzt werden. Das Werk in Kißlegg gehörte zu den Allgäuland­Käsereien, die Arla im Jahr 2011 übernommen hatte. Der Standort Wangen, ehemals Hauptsitz der Allgäuland Käserei, wurde bereits 2014 geschlosse­n und nach Sonthofen verlegt.

RAVENSBURG

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