Schwäbische Zeitung (Biberach)
70 Ehrenamtliche helfen Flüchtlingen
In Warthausen kommen das vielfältige Angebot und das Begegnungscafé gut an
- In Warthausen engagiert sich seit Ende des vergangenen Jahres ein Helferkreis für die 95 Flüchtlinge. Ordnungsamtsleiterin Beate Eckert, die bei der Gemeinde für die Flüchtlinge zuständig ist, stellte im Gemeinderat die vielfältige Arbeit der Ehrenamtlichen vor. Sie reicht von Hilfe bei Behördengängen bis zu Sprachkursen.
„Wir müssen die Flüchtlinge in unseren Alltag einbeziehen. Wir müssen ihnen vermitteln, was uns wichtig ist“, sagte Beate Eckert. Eine Sozialarbeiterin könne das nicht allein leisten. In Warthausen hat sich deshalb ein großer Helferkreis „Vielfalt in Warthausen“gefunden, der eine ganze Reihe von Angeboten für Flüchtlinge auf die Beine gestellt hat. Beim ersten Treffen im November kamen 70 Ehrenamtliche. „Das war schon gigantisch“, freute sich Beate Eckert. Die Helfer bildeten kleine Gruppen, die ganz unterschiedliche Hilfen auf die Beine stellen.
WARTHAUSEN
Eine Gruppe fürs „Willkommen“
Die Gruppe „Willkommen“steht bei der Ankunft im Container zur Seite. Sie zeigt, was im Ort wo ist und begleitet die Flüchtlinge zum Beispiel zum Einkauf. Die „Paten“wenden sich gezielt an einzelne Flüchtlinge oder Familien. Sie haben im Gemeinschaftsraum eine Kinderbetreuung organisiert, dort wird gespielt und gebastelt. „Es geht darum, den Kindern beizubringen, sich selber zu beschäftigen“, berichtete Beate Eckert.
Ein großer Erfolg ist das Begegnungscafé. „Das hat eingeschlagen“, sagte die Amtsleiterin. Immer mittwochs von 17 bis 18.30 Uhr findet das Treffen im Sportheim in der Jahrstraße statt. Das Café ist offen für alle interessierten Flüchtlinge und Bürger. Sie sei erstaunt gewesen, wie viele bereits zum ersten Treffen gekommen seien, sagte Beate Eckert. Die Stimmung sei toll gewesen. „Es lohnt sich wirklich vorbeizukommen.“
Eine weitere Gruppe bietet an zwei Nachmittagen und vormittags Sprachkurse in der Schule an. Die Kurse richten sich an all jene, die nicht wie die Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan, Irak oder Eritrea die offiziellen Sprachkurse besuchen dürfen. „Diese Menschen versuchen, sich selbst deutsch beizubringen. Da setzen wir an“, sagte Beate Eckert. Die Flüchtlinge werden an der Schul- tür abgeholt und mit ins Klassenzimmer genommen. Dort lernen sie eineinhalb Stunden pro Woche deutsch. Ein Treffen mit den Schulkinder, die die Nachmittagsbetreuung besuchen, hat es bereits gegeben. „Die Kinder gingen ganz offen auf die Flüchtlinge zu“, erzählte Eckert.
Die Gruppe „Freizeit“hilft, Flüchtlingskinder ins Vereinsleben einzubinden. Eine Gruppe „Behörden“bietet Unterstützung bei Gängen aufs Amt an und gibt Hilfe in Form einer Sprechstunde. „Unsere Helfer sind hochmotiviert“, lobte Beate Eckert. „Dieses ehrenamtliche Engagement ist nicht zu unterschätzen“, sagte Bürgermeister Wolfgang Jautz. Er dankte dem Helferkreis: „Sie haben schon viel geleistet.“