Schwäbische Zeitung (Biberach)
Liebherr-Kundenzentrum in „Espach IV“ist Schritt weiter
Ummendorfer Rat treibt Bebauungsplan für Gewerbegebiet voran – Einigung bei Höhe von Kränen
- Der Bebauungsplan für den vierten Abschnitt des Ummendorfer Gewerbegebiets Espach ist nach einer weiteren Anhörungsrunde einen Schritt weiter. Im Gemeinderat ging es vor allem um die Höhe der Kräne in dem geplanten Internationalen Kundenzentrum der Liebherr-Werke Biberach.
„Espach IV“umfasst 6,4 Hektar zwischen bestehendem Gewerbegebiet und der Umlach. Eine Ecke des Areals reicht nahe ans Jordan-Ei und die B 312. Auf circa fünf Hektar plant Liebherr ein repräsentatives Kundenzentrum, in dem Käufer aus aller Welt im Umgang mit Kränen geschult werden – statt wie bisher auf dem Biberacher Werksgelände. Drei Kräne sollen dauerhaft bei Ummendorf stehen, Mobilkräne werden zu Schulungszwecken auf- und abgebaut. Aufgrund der Lage war es dem Gemeinderat von Anfang an wichtig, die optische Beeinträchtigung in Grenzen zu halten.
Die Kräne können auf verschiedene Höhen aufgestockt werden, erläuterte Thomas Steib von Liebherr anhand einer Grafik. Da der Ausleger des größten stationären Krans nach oben und unten schwenkbar ist, kann die Spitze tagsüber im Betrieb bis zu 60 Meter aufragen.
Den Ummendorfern geht es um den Anblick nach Feierabend: Die Firma schlug die Unterkante der Kranfahrerkabine als Maßstab für eine Beschränkung vor und für diese eine Höhe von 30 Metern. Den Verantwortlichen im Rathaus war das zu schwammig, da Bauteile höher ragen und die Ausleger so über Nacht im steilen Winkel nach oben hätten stehen bleiben können.
UMMENDORF
Rudolf Walter schlug vor, den höchsten Punkt als Maß zu nehmen, „das ist eine klare Definition“. FranzJosef Burrichter befürwortete dies und schlug vor, wegen besagter Bauteile fünf Meter draufzupacken und 35 Meter „als absolute Höhe in Ruhestellung“festzuschreiben. Thomas Dörflinger drängte darauf, den Feierabendbeginn nicht allzu früh festzuschreiben. Wie Bürgermeister Klaus Bernd Reichert am Tag nach der Sitzung der SZ sagte, haben die Verantwortlichen bei Liebherr ihr Einverständnis signalisiert. Die Kräne können offenbar auch mit dieser Beschränkung so im Wind drehen, dass die Ausleger nicht zusammenstoßen.
Viele Besucher und Mitarbeiter
Reichert sagte der SZ: „Wir sind auf gutem Weg.“Bei dem Liebherr-Kundenzentrum werden viele Besucher erwartet und es geht um eine hohe zweistellige oder gar dreistellige Zahl an Mitarbeitern. Schalltechnisch sind keine Probleme zu erwarten, besagt ein Gutachten.
Liebherr belegt aber nicht das gesamte Areal. Da dies wohl für längere Zeit das letzte Gewerbegebiet in Ummendorf sein dürfte, legt die Gemeinde Wert darauf, circa ein Hektar für andere Betriebe vorzuhalten. Dafür wird ein Rückhaltebecken an den Rand verschoben.
Die Gemeinde verfolgt „Espach IV“seit 2012, die Suche nach Ausgleichsflächen für den Storch benötigte viel Zeit. In der jetzigen Anhörung brachten Behörden und Infrastrukturfirmen einige Details vor, die berücksichtigt, zur Kenntnis genommen oder verworfen wurden. Der geänderte Entwurf kann nun erneut eingesehen werden.