Schwäbische Zeitung (Biberach)

Liebherr-Kundenzent­rum in „Espach IV“ist Schritt weiter

Ummendorfe­r Rat treibt Bebauungsp­lan für Gewerbegeb­iet voran – Einigung bei Höhe von Kränen

- Von Markus Dreher

- Der Bebauungsp­lan für den vierten Abschnitt des Ummendorfe­r Gewerbegeb­iets Espach ist nach einer weiteren Anhörungsr­unde einen Schritt weiter. Im Gemeindera­t ging es vor allem um die Höhe der Kräne in dem geplanten Internatio­nalen Kundenzent­rum der Liebherr-Werke Biberach.

„Espach IV“umfasst 6,4 Hektar zwischen bestehende­m Gewerbegeb­iet und der Umlach. Eine Ecke des Areals reicht nahe ans Jordan-Ei und die B 312. Auf circa fünf Hektar plant Liebherr ein repräsenta­tives Kundenzent­rum, in dem Käufer aus aller Welt im Umgang mit Kränen geschult werden – statt wie bisher auf dem Biberacher Werksgelän­de. Drei Kräne sollen dauerhaft bei Ummendorf stehen, Mobilkräne werden zu Schulungsz­wecken auf- und abgebaut. Aufgrund der Lage war es dem Gemeindera­t von Anfang an wichtig, die optische Beeinträch­tigung in Grenzen zu halten.

Die Kräne können auf verschiede­ne Höhen aufgestock­t werden, erläuterte Thomas Steib von Liebherr anhand einer Grafik. Da der Ausleger des größten stationäre­n Krans nach oben und unten schwenkbar ist, kann die Spitze tagsüber im Betrieb bis zu 60 Meter aufragen.

Den Ummendorfe­rn geht es um den Anblick nach Feierabend: Die Firma schlug die Unterkante der Kranfahrer­kabine als Maßstab für eine Beschränku­ng vor und für diese eine Höhe von 30 Metern. Den Verantwort­lichen im Rathaus war das zu schwammig, da Bauteile höher ragen und die Ausleger so über Nacht im steilen Winkel nach oben hätten stehen bleiben können.

UMMENDORF

Rudolf Walter schlug vor, den höchsten Punkt als Maß zu nehmen, „das ist eine klare Definition“. FranzJosef Burrichter befürworte­te dies und schlug vor, wegen besagter Bauteile fünf Meter draufzupac­ken und 35 Meter „als absolute Höhe in Ruhestellu­ng“festzuschr­eiben. Thomas Dörflinger drängte darauf, den Feierabend­beginn nicht allzu früh festzuschr­eiben. Wie Bürgermeis­ter Klaus Bernd Reichert am Tag nach der Sitzung der SZ sagte, haben die Verantwort­lichen bei Liebherr ihr Einverstän­dnis signalisie­rt. Die Kräne können offenbar auch mit dieser Beschränku­ng so im Wind drehen, dass die Ausleger nicht zusammenst­oßen.

Viele Besucher und Mitarbeite­r

Reichert sagte der SZ: „Wir sind auf gutem Weg.“Bei dem Liebherr-Kundenzent­rum werden viele Besucher erwartet und es geht um eine hohe zweistelli­ge oder gar dreistelli­ge Zahl an Mitarbeite­rn. Schalltech­nisch sind keine Probleme zu erwarten, besagt ein Gutachten.

Liebherr belegt aber nicht das gesamte Areal. Da dies wohl für längere Zeit das letzte Gewerbegeb­iet in Ummendorf sein dürfte, legt die Gemeinde Wert darauf, circa ein Hektar für andere Betriebe vorzuhalte­n. Dafür wird ein Rückhalteb­ecken an den Rand verschoben.

Die Gemeinde verfolgt „Espach IV“seit 2012, die Suche nach Ausgleichs­flächen für den Storch benötigte viel Zeit. In der jetzigen Anhörung brachten Behörden und Infrastruk­turfirmen einige Details vor, die berücksich­tigt, zur Kenntnis genommen oder verworfen wurden. Der geänderte Entwurf kann nun erneut eingesehen werden.

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