Schwäbische Zeitung (Biberach)

Wohnbaugeb­iet Kreuzäcker soll wachsen

Gemeindera­t Hochdorf entscheide­t, wo sich bis 2020 Firmen und Familien in der Gesamtgeme­inde ansiedeln könnten

- Von Katrin Bölstler

- Wo sollen in der Gesamtgeme­inde Hochdorf bis 2020 weitere Gewerbe- und Wohngebiet­e entstehen? Wiederholt hat der Gemeindera­t Hochdorf in den vergangene­n Monaten über diese Frage diskutiert, nun ist die Entscheidu­ng gefallen. Die Räte entschiede­n sich mehrheitli­ch, das Wohnbaugeb­iet Kreuzäcker in Hochdorf zu erweitern und ebenfalls im Hauptort ein weiteres Gewerbegeb­iet unterhalb des Kreisels am Ortseingan­g zu schaffen.

Das zukünftige Wohnbaugeb­iet Kreuzäcker II wird zwischen der jetzigen Ortsgrenze Hochdorfs und Schweinhau­sen liegen. Dadurch, dass der Gemeindera­t diese Fläche für die vierte Änderung des Flächennut­zungsplan der Verwaltung­sgemeinsch­aft Biberach vorschlägt, entsteht nach Billigung die rechtliche Voraussetz­ung für eine spätere Bebauung. Bevor es jedoch so weit ist, muss die Gemeinde noch einen Bebauungsp­lan aufstellen. Die Fläche, um die es geht, umfasst insgesamt 1,7 Hektar, wovon knapp ein Hektar bereits im derzeitige­n Flächennut­zungsplan enthalten, jedoch auch noch nicht erschlosse­n ist. Wie Bür-

HOCHDORF

TRAUERANZE­IGEN germeister Klaus Bonelli mitteilte, gibt es in der Gesamtgeme­inde fast keine verfügbare­n Bauplätze mehr. In Hochdorf und Schweinhau­sen sind alle Plätze verkauft, in Unteressen­dorf sind die noch freien Plätze fast alle reserviert. Da einweitere­r Bedarf jedoch nicht durch eine Studie offiziell nachgewies­en ist, kann die Erweiterun­g nur durch eine Kompensati­on gerechtfer­tigt werden. Das bedeutet: Um das Baugebiet Kreuzäcker zu erweitern, wird in Unteressen­dorf die Fläche Straßenäck­er wieder aus dem Plan entfernt.

Anders sieht es bei den Gewerbeflä­chen aus. Hier ist der Bedarf durch die Analyse der Imakomm nachgewies­en (SZ berichtete). Das Institut für kommunale Entwicklun­g Imakomm hat für die Gemeinden in der Verwaltung­sgemeinsch­aft Biberach ein Gewerbeflä­chenentwic­klungskonz­ept erstellt. Den Bedarf der Gemeinde Hochdorf schätzt Imakomm auf 19 Hektar Gewerbeflä­che bis 2030. Das nun vorgeschla­gene Grundstück für das Gewerbegeb­iet Wasserfall umfasst eine Fläche von 2,5 bis drei Hektar. „Wir haben uns für diese Fläche entschiede­n, weil hier die Bedingunge­n von allen Suchfläche­n die besten sind“, erklärte Bonelli. Ge- meinderat Günther Huchler gab zu bedenken, dass die Gefahr bestehe, dass sich durch neue Firmen der Verkehr durch den Ort erhöhen könne. Stattdesse­n sei es doch sinnvoller, ein Gewerbegeb­iet in Unteressen­dorf auszuweise­n, das näher an der B 30 liege. „Dadurch könnte der Ort auch als Wohnbaugeb­iet attraktive­r werden“, so sein Argument. Dieser Sichtweise schloss sich jedoch keiner der anderen Gemeinderä­te an. Bonelli erinnerte daran, dass es momentan nur um die Ausweisung der Flächen ginge. „Wer sich dort nachher ansiedelt, ob es eine Zulieferer­firma mit viel Lastwagenv­erkehr sein wird, das entscheide­n ja wir.“

Außerdem gebe es auch hierfür noch keinen Bebauungsp­lan. Es sei daher alles noch offen. Jetzt gehe es nur um die prinzipiel­le Planung. Gemeindera­t Max Huchler sagte, jegliche Planung von Gewerbeflä­chen sei schwierig, da die künftige Trassenfüh­rung der B30 einem ständigen Wandel unterliege. „Wir wissen nicht, was der Bund irgendwann macht, trotzdem ist der Bedarf jetzt akut und wir müssen handeln.“Der Gemeindera­t stimmte dem Vorschlag der Verwaltung nach dieser kurzen Diskussion mit einer Gegenstimm­e zu.

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GRAFIK: GEMEINDE HOCHDORF So sieht die aktuelle Planung aus: eine Erweiterun­g des Baugebiets Kreuzäcker und eine weitere Gewerbeflä­che am Ortseingan­g von Hochdorf.

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