Schwäbische Zeitung (Biberach)
Wohnbaugebiet Kreuzäcker soll wachsen
Gemeinderat Hochdorf entscheidet, wo sich bis 2020 Firmen und Familien in der Gesamtgemeinde ansiedeln könnten
- Wo sollen in der Gesamtgemeinde Hochdorf bis 2020 weitere Gewerbe- und Wohngebiete entstehen? Wiederholt hat der Gemeinderat Hochdorf in den vergangenen Monaten über diese Frage diskutiert, nun ist die Entscheidung gefallen. Die Räte entschieden sich mehrheitlich, das Wohnbaugebiet Kreuzäcker in Hochdorf zu erweitern und ebenfalls im Hauptort ein weiteres Gewerbegebiet unterhalb des Kreisels am Ortseingang zu schaffen.
Das zukünftige Wohnbaugebiet Kreuzäcker II wird zwischen der jetzigen Ortsgrenze Hochdorfs und Schweinhausen liegen. Dadurch, dass der Gemeinderat diese Fläche für die vierte Änderung des Flächennutzungsplan der Verwaltungsgemeinschaft Biberach vorschlägt, entsteht nach Billigung die rechtliche Voraussetzung für eine spätere Bebauung. Bevor es jedoch so weit ist, muss die Gemeinde noch einen Bebauungsplan aufstellen. Die Fläche, um die es geht, umfasst insgesamt 1,7 Hektar, wovon knapp ein Hektar bereits im derzeitigen Flächennutzungsplan enthalten, jedoch auch noch nicht erschlossen ist. Wie Bür-
HOCHDORF
TRAUERANZEIGEN germeister Klaus Bonelli mitteilte, gibt es in der Gesamtgemeinde fast keine verfügbaren Bauplätze mehr. In Hochdorf und Schweinhausen sind alle Plätze verkauft, in Unteressendorf sind die noch freien Plätze fast alle reserviert. Da einweiterer Bedarf jedoch nicht durch eine Studie offiziell nachgewiesen ist, kann die Erweiterung nur durch eine Kompensation gerechtfertigt werden. Das bedeutet: Um das Baugebiet Kreuzäcker zu erweitern, wird in Unteressendorf die Fläche Straßenäcker wieder aus dem Plan entfernt.
Anders sieht es bei den Gewerbeflächen aus. Hier ist der Bedarf durch die Analyse der Imakomm nachgewiesen (SZ berichtete). Das Institut für kommunale Entwicklung Imakomm hat für die Gemeinden in der Verwaltungsgemeinschaft Biberach ein Gewerbeflächenentwicklungskonzept erstellt. Den Bedarf der Gemeinde Hochdorf schätzt Imakomm auf 19 Hektar Gewerbefläche bis 2030. Das nun vorgeschlagene Grundstück für das Gewerbegebiet Wasserfall umfasst eine Fläche von 2,5 bis drei Hektar. „Wir haben uns für diese Fläche entschieden, weil hier die Bedingungen von allen Suchflächen die besten sind“, erklärte Bonelli. Ge- meinderat Günther Huchler gab zu bedenken, dass die Gefahr bestehe, dass sich durch neue Firmen der Verkehr durch den Ort erhöhen könne. Stattdessen sei es doch sinnvoller, ein Gewerbegebiet in Unteressendorf auszuweisen, das näher an der B 30 liege. „Dadurch könnte der Ort auch als Wohnbaugebiet attraktiver werden“, so sein Argument. Dieser Sichtweise schloss sich jedoch keiner der anderen Gemeinderäte an. Bonelli erinnerte daran, dass es momentan nur um die Ausweisung der Flächen ginge. „Wer sich dort nachher ansiedelt, ob es eine Zuliefererfirma mit viel Lastwagenverkehr sein wird, das entscheiden ja wir.“
Außerdem gebe es auch hierfür noch keinen Bebauungsplan. Es sei daher alles noch offen. Jetzt gehe es nur um die prinzipielle Planung. Gemeinderat Max Huchler sagte, jegliche Planung von Gewerbeflächen sei schwierig, da die künftige Trassenführung der B30 einem ständigen Wandel unterliege. „Wir wissen nicht, was der Bund irgendwann macht, trotzdem ist der Bedarf jetzt akut und wir müssen handeln.“Der Gemeinderat stimmte dem Vorschlag der Verwaltung nach dieser kurzen Diskussion mit einer Gegenstimme zu.