Schwäbische Zeitung (Biberach)
Land ruft Kommunen zu Hilfe für syrische Flüchtlingskinder auf
(tja) - Städte, Gemeinden und Landkreise, die Schulen im türkisch-syrischen Grenzgebiet fördern, erhalten dafür zusätzliches Geld vom Land. Das sagte Claus Schmiedel, Fraktionsvorsitzender der SPD im Landtag, am Freitag in Stuttgart. Er rief alle Kommunen in Baden-Württemberg auf, sich an der Aktion zu beteiligen und versprach: „Für jeden Euro aus Kommunen und privaten Spenden legen wir einen weiteren Euro drauf.“
Vorreiter der Aktion ist Aalen. Die Stadt baut mit 50 000 Euro aus der eigenen Kasse, 100 000 Euro Spenden und einem Landeszuschuss von 150 000 Euro eine Schule in ihrer türkischen Partnerstadt Antakya. Auch diese beteiligt sich an den Kosten. In der neuen Schule sollen ab Herbst 1500 syrische
STUTTGART
Flüchtlingskinder unterrichtet werden. „Mit dem Geld ist auch der Betrieb der Schule für ein Jahr gesichert und wir sammeln weiter Spenden“, sagte der Aalener Oberbürgermeister Thilo Rentschler.
In der Region Hatay leben mehr als 400 000 syrische Flüchtlinge, darunter 130 000 Kinder. 80 000 von ihnen gehen nicht zur Schule. Damit sich das ändert, setzt Claus Schmiedel auf das Engagement weiterer Kommunen. „Wir müssen die Lebensbedingungen vor Ort rasch verbessern, so dass die Menschen nicht mehr zur Flucht nach Europa gezwungen sind“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende. Er hoffe, dass sich genug Kommunen an der Aktion beteiligen, um in der Region Hatay allen Flüchtlingskindern einen Schulbesuch zu ermöglichen.