Schwäbische Zeitung (Biberach)
Arme Banken
Den Sparkassen, Volksbanken und auch der Deutschen Bank geht es sehr schlecht. Mit Letzterer geht es abwärts, seit ihr früherer Chef Rolf Breuer aus dem Erdnusshandel („peanuts“) ausgestiegen ist. Die anderen Banken leiden unter niedrigen Zinsen. Ihre Manager hirnen darüber, wo und wie sie die Kunden schröpfen können, wenn sie ihnen schon keine Zinsen mehr abknüpfen können. Die Kontogebühren sollen vielleicht steigen, Buchungen könnten teurer werden, für EC- und anderweitige Karten soll der Kunde was berappen und so weiter.
Wenn man es sich aber mal genau überlegt, dann sind – ähnlich wie bei der Bahn – die Kunden das Problem der Banken. Die Kunden tragen Geld zum Institut und sind der Meinung, dass dieses dort umsonst aufbewahrt werden müsse. Wie abwegig dieser Gedanke ist, zeigt sich daran, dass das Auto in einer gemieteten Garage schließlich auch nicht umsonst wohnen darf. Weshalb sollte also das Geld umsonst in der Bank wohnen dürfen?
Noch schlimmer sind diejenigen Bankkunden, welche einen Kredit aufnehmen und diesen bei minimalen Zinsen auch noch pünktlich abbe- zahlen. Erstens verursacht ein solches Verhalten einen Haufen Verwaltungsarbeit, zweitens kann die Bank mit dem zurückgezahlten Geld ja nichts anfangen, weil sie keine Zinsen mehr darauf erwirtschaftet.
Ein Ausweg aus dieser Krise könnte ein verbindlicher Banken-Soli für jedermann und jedefrau sein, unabhängig davon, ob man die Dienste der Bank überhaupt in Anspruch nimmt. So ist das auch bei den Rundfunkgebühren geregelt, und es funktioniert aufs Schönste. (nab)