Schwäbische Zeitung (Biberach)
Südbaden erteilt Schweizer Flugplänen eine Absage
Geplantes neues Betriebskonzept des Airport Zürich soll laut Gutachten zu mehr Fluglärm führen
(lsw) - Die von Schweizer Fluglärm geplagten Landkreise im südlichen BadenWürttemberg erhöhen den Druck im Kampf gegen das vom Airport Zürich geplante neue Betriebskonzept. Deutschland dürfe die von dem Schweizer Großflughafen beantragte Verlegung der Flugrouten nicht akzeptieren, teilten die südbadischen Kreise Waldshut, Schwarzwald-Baar und Konstanz am Montag in Waldshut-Tiengen mit.
WALDSHUT-TIENGEN
Die neuen Routen führen aus Sicht der betroffenen Landkreise zu einer starken Mehrbelastung der deutschen Seite, dies sei durch ein Gutachten nun bestätigt worden. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) müsse daher diese Pläne ablehnen.
Vor einem Jahr hatten die Kritiker Einspruch eingelegt mit dem Ziel, das vom Airport Zürich geplante Konzept zu verhindern. Die drei Landkreise liegen in der Einflug- schneise des Schweizer Flughafens. Sie gaben gemeinsam mit dem Land ein Gutachten in Auftrag, dessen Ergebnisse sie nun vorstellten.
Dieses Gutachten sage eine deutliche Zunahme der Flüge über deutschem Gebiet voraus, betonten die drei Landräte. Sollte das vom Airport Zürich geplante Konzept umgesetzt werden, würden noch mehr Anflüge als bisher über den Schwarzwald und den Bodensee führen. Dies sei nicht hinnehmbar, weil eine Vielzahl der Flüge problemlos auch über der Schweiz abgewickelt werden könne.
Die Schweiz dürfe Südbaden nicht weiter mit Fluglärm belasten, sagte der CDU-Spitzenkandidat für die Landtagswahl, Guido Wolf. Auch die grün-rote Landesregierung hatte sich hinter die Forderungen der Betroffenen gestellt. Der Flughafen Zürich wies die Angaben am Montag zurück. Das deutsche Gutachten berücksichtige Sicherheitsüberlegungen nicht, hieß es.