Schwäbische Zeitung (Biberach)
Landes-CDU kritisiert Bildungspolitik
(lsw) - Angesichts gestiegener Sitzenbleiberquoten an Realschulen und Gymnasien fordert die CDU im Landtag ein rasches Eingreifen des Kultusministeriums. „Die Schulen leiden noch immer unter der völlig unvorbereiteten Abschaffung der verbindlichen Grundschulempfehlung“, sagte CDU-Fraktionschef und Spitzenkandidat Guido Wolf in Stuttgart. Er bezieht sich auf eine Antwort des Kultusministeriums auf eine CDU-
STUTTGART
Anfrage. Der daraus ersichtliche Anstieg der Sitzenbleiberquote in der fünften Klasse der Realschule auf das Sechsfache seit 2012 sei ein „Ergebnis rücksichtsloser ideologischer Bildungspolitik auf dem Rücken der Kinder“.
Laut der Sondererhebung des Ressorts von Minister Andreas Stoch (SPD) und Zahlen des Statistischen Landesamtes hat sich die Sitzenbleiberquote in den fünften Klassen der Realschule zum dritten Mal in Folge erhöht; von 2012 noch 0,7 Prozent stieg der Wert auf ganze 4,3 Prozent 2015.
Grün-Rot hatte die verpflichtende Empfehlung der Grundschullehrer für eine weiterführende Schule zum Schuljahr 2012/13 abgeschafft. Seitdem haben die Eltern das letzte Wort bei der Wahl der weiterführenden Schule. Die CDU will zwar die Uhr nicht wieder zurückdrehen, aber die Eltern stärker in die Entscheidung einbeziehen. „Wir brauchen dringend eine systematische Beratung der Eltern ab der ersten Klasse sowie ein verbindliches Beratungsgespräch im Übergang auf die weiterführenden Schulen“, sagte Wolf.