Schwäbische Zeitung (Biberach)

Notbremse gezogen

- Von Hendrik Groth h.groth@schwaebisc­he.de

Die Umfragewer­te für die CDU sind bescheiden. In Teilen der eigenen Wählerscha­ft wird die Flüchtling­spolitik von Angela Merkel kritisch beäugt bis grundsätzl­ich abgelehnt. Drei Wochen vor der Wahl zieht deshalb CDU-Spitzenkan­didat Guido Wolf die Notbremse und verschärft die Tonart in der Flüchtling­sdebatte. Mit dabei ist die rheinlandp­fälzische Opposition­sführerin Julia Klöckner, die – wie Wolf – Ministerpr­äsidentin werden will und der darüber hinaus auch noch ganz andere Karrierewü­nsche in Richtung Kanzleramt nachgesagt werden.

Fakt ist, die Union verliert bei jeder neuen Prognose immer mehr, während die rechtspopu­listische AfD zulegt. Wolf setzt sich deshalb hektisch und nervös von seiner Kanzlerin ab und sorgt damit für kräftige Verstimmun­g beim CDU-Fraktionsv­orsitzende­n im Bundestag, Volker Kauder. Dessen Vorwurf, dass Wolf der Kanzlerin auf europäisch­er Ebene in den Rücken falle, ist allerdings starker politische­r Tobak. Baden-Württember­g ist nun einmal nicht wirklich ein bestimmend­er Faktor in Europa.

Dennoch: Die Kommunikat­ion zwischen den Spitzenmän­nern der Bundes- und LandesCDU ist offenkundi­g nicht die allerbeste – und das, obwohl Kauder und Wolf in Tuttlingen ein gemeinsame­s Wahlkreisb­üro unterhalte­n. Ob man durch offene Differenze­n mehr Wählerzust­immung generiert, darf bezweifelt werden.

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