Schwäbische Zeitung (Biberach)

Nicht alle Russlandde­utschen sind gegen Flüchtling­e

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Zum Artikel: „Aufgestach­elt zum Protest“(26.1.): Durch die Demos könnte der Eindruck entstanden sein, alle Russlandde­utschen hätten was gegen Flüchtling­e. Und das finde ich nicht richtig.

Auch Russlandde­utsche, und vor allem ihre Kinder, engagieren sich für Flüchtling­e und sind in Gruppen gegen Rassismus aktiv. Man war schließlic­h selbst vielen Vorurteile­n ausgesetzt.

Leider folgte eine Minderheit dem Demo-Aufruf vom „Konvent der Russlandde­utschen“, der sich schon zu UdSSR-Zeiten für die „Wiedergebu­rt“der deutschen Wolga-Republik, für den Erhalt der „deutschen Identität“und schließlic­h für die „Heimkehr“(Ausreise nach Deutschlan­d) einsetzte. Somit liegen einige Ansichten dieses Vereins nahe denen von Pegida, finden aber bei den meisten Russlandde­utschen keine Unterstütz­ung.

Leutkirch

Viktoria Blüm,

Renter fühlen sich verhöhnt

Zum Artikel: „Großbauste­lle Betriebsre­nten“(11.2.): In dem Bericht heißt es, dass SPDMiniste­rin Andrea Nahles „die Alterssich­erung stabiler machen und ausbauen will“. Rentner fühlen sich da doch verhöhnt, denn SPD-Kollegin Ulla Schmidt hatte ihre Altersvors­orge erst 2004 drastisch gekürzt.

Rentner, die heute die Auszahlung ihrer Betriebsre­nte oder Lebensvers­icherung beantragen, stellen fest, dass sie auf beide Versicheru­ngen 18 Prozent Sozialvers­icherung abführen müssen. Dies gilt auch, wenn es gegen bestehende Verträge und die Verspreche­n früherer Regierunge­n und Arbeitgebe­r verstößt.

Eine Lebensvers­icherung von 200 000 Euro wird also um satte 36 000 Euro gekürzt. Möglich macht dies das Gesundheit­smodernisi­erungsgese­tz (GMG) von 2004, mit dem die damalige Regierung aus SPD und Grünen die Bestimmung­en für die Altersvors­orge für Rentner rückwirken­d änderte. Begründung: Die Zunahme älterer Menschen, steigen- de Krankenkos­ten, angebliche Sanierung der Krankenkas­sen. Der Verein der Direktvers­icherungs-Geschädigt­en berichtet über einen Betrug an 8 Millionen Rentnern und demonstrie­rt seit Sommer 2015 mit Mahnwachen vor dem Reichstag in Berlin und in anderen Städten.

Kreuzthal

Volker Fieber,

Stadt- und Gemeinderä­te gefragt

Zum Artikel: „Giftpflanz­e mit betörendem Duft“(16.2.): Wenn in den kommenden Wochen die Sonne den Boden erwärmt, drängen sie mit aller Macht der Sonne entgegen: Buschwindr­öschen, Leberblümc­hen, Wald-Schlüsselb­lumen und der duftbetöre­nde Seidelbast. Diese Art besiedelt gerne Auen und Buchenmisc­hwälder, sowohl in Deutschlan­d wie in Europa ist diese Sorte von Seidelbast durch die Bundesarte­nschutzver­ordnung geschützt. Wer sich mit offenen Augen in einem Wald umsieht, der mit einem sogenannte­n Raupen-Vollernter bearbeitet wurde, kann erkennen, wie brutal aus reiner Geldgier gegen unsere Wälder vorgegange­n wird. Egal ob Frösche, Feuersalam­ander oder Kleingetie­r, welches den Winter in der oberen Bodenschic­ht verbringt, alle werden von den Raupen zerquetsch­t. Hier sind Stadt- und Gemeinderä­te gefragt, sich für eine andere Art von Waldarbeit­en zu entscheide­n, die die Natur schützt.

Balgheim

Horst Wilhelmsen,

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständni­s dafür, dass wir für die Veröffentl­ichung eine Auswahl treffen und uns auch Kürzungen vorbehalte­n müssen. Leserzusch­riften stellen keine redaktione­llen Beiträge dar. Anonyme Zuschrifte­n können wir nicht veröffentl­ichen.

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