Schwäbische Zeitung (Biberach)
Es liegt was in der Luft
Baumpollen setzen den Allergikern schon zu – Zur Behandlung wird geraten
(dpa) - Bei so manchem läuft schon die Nase und die Augen tränen: „Die Allergiesaison ist gestartet“, erklärt Torsten Zuberbier, Vorsitzender der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (Ecarf). Zurzeit sind Haselpollen unterwegs, bald folgen Erle und Birke.
Die schlechte Nachricht: „Diejenigen, die auf Hasel reagieren, haben auch mit hoher Wahrscheinlichkeit mit Erle und Birke Probleme.“Die gute Nachricht: Die Allergie kann behandelt werden. „Wenn man nichts macht, schadet man sich selbst.“Denn der Körper setzt als Abwehrreaktion auf die Pollen Histamin frei, das die Allergiesymptome verursacht.
BERLIN
Als Medikamente kommen deshalb Antihistaminika infrage. „Die blockieren das Histamin an seinen Rezeptoren.“Zuberbier rät, sich bei der Wahl eines Antihistaminikums beraten zu lassen und eine moderne Variante zu wählen, die nicht müde macht. Gegen die verstopfte Nase können außerdem Kortison-Nasensprays eingesetzt werden. „Moderne Kortison-Nasensprays wirken örtlich und sind nicht mehr in der Blutbahn zu messen“, beruhigt Zuberbier. Diese seien auch bei einer Anwendung über längere Zeit als sicher bewertet worden. Sie verlieren dadurch nicht ihre Wirkung. Deshalb lautet auch Zuberbiers Fazit: „Der wichtigste Tipp ist, die Medikamen- te während der Saison dauerhaft zu nehmen.“
Am besten beginnen Allergiker auch schon ein bis zwei Wochen vor dem erwarteten Pollenflug. Denn: „Da sind schon Allergene in der Luft, selbst wenn der Pollenflug noch nicht messbar ist.“Für eine Hyposensibilisierung gegen Baumpollen ist es allerdings zu spät. Für die später startende Gräsersaison aber können Allergiker jetzt noch eine Hyposensibilisierung beginnen.
Übrigens: Wer in diesen Wochen das erste Mal längere Zeit gefühlt einen Schnupfen hat, sollte auch an die Möglichkeit von Heuschnupfen denken und es von einem Arzt abklären lassen, rät Zuberbier.