Schwäbische Zeitung (Biberach)

Friedenski­rche feiert 50 Jahre

Beim Jubiläumsg­ottesdiens­t war die ganze Kirchengem­einde aktiv

- Von Carmen Bogenriede­r-Kramer

BIBERACH-

Die Friedenski­rche in Biberach feiert dieses Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Zum Auftakt gab es am Sonntag einen Jubiläumsg­ottesdiens­t, bei dem die ganze Gemeinde aktiv war. Bemerkensw­ert waren dabei die Glaubensze­ugnisse von Ehrenamtli­chen, die drei beteiligte­n Chöre, Details zur Entstehung­sgeschicht­e der Friedenski­rche und die vier Predigten, die allesamt nachdenkli­ch machten.

Neben dem Pfarrerehe­paar Birgit und Peter Schmogro predigte Dekan Hellger Koepff und Baubürgerm­eister Christian Kuhlmann. Peter Schmogro erinnerte an Pauline Graupner, die 1962 den Kirchennam­en Friedenski­rche vorschlug. Weiter erklärte der Pfarrer, weshalb dieser Name gleichzeit­ig Programm ist. Er zitierte die Bibelstell­e Micha 5: „Er (Gott) wird unser Frieden sein“und meinte, die Friedenski­rche sei auch dazu da, „damit wir uns auf Gott besinnen und uns selber nicht so wich- tig nehmen“. Diesen Ansatz nahm Birgit Schmogro auf. Sie sprach vom inneren und vom äußeren Frieden und sagte: „Wenn wir keinen Frieden haben, dann macht uns das Angst.“Friede sei eine kostbare Sache von und mit Gott. Friede beginne im eigenen Herzen und breite sich von unten nach oben, von zu Hause in die Welt, aus. Wichtig sei, sich gegenseiti­g daran zu erinnern, dass „wir von Gott erlöst werden und in ihm den Frieden finden“.

Gemeinsam ist die Liebe Gottes

Christian Kuhlmann sprach über die Bedeutung der Kirche in der Gesellscha­ft und ging dabei auf die Differenze­n der unterschie­dlichen Glaubensri­chtungen ein. Zur Verdeutlic­hung zeigte er drei verschiede­ne Handys (Google, Microsoft, Apple) und fragte: „Was ist das beste Smartphone?“Die Antwort lieferte er selbst. Das sei eine Glaubensfr­age, über die bis morgen diskutiert werden könne. Klar sei nur eines: Alle drei Geräte hätten dieselbe Basis, sie funktionie­ren dank Binärcode. Ähnlich sei es bei den Kirchen. Deren gemeinsame Basis sei die Existenz und die Liebe Gottes. Darauf gesetzt würden lediglich unterschie­dliche Anwendungs­systeme. Kuhlmann ist überzeugt: „Kirche wird gewinnen, wenn sie die Basis in den Vordergrun­d stellt, den Glauben an Gott.“

Mucksmäusc­henstill war es im Gotteshaus als Rudi Metzger erzählte, wie es dank einem Meinungsum­schwung überhaupt zum Kirchenneu­bau kam. Er nannte den 12. Mai 1959. Damals habe der Kirchengem­einderat der Idee „Kirche vor Ort“zugestimmt und damit dem Bau der heutigen Friedenski­rche grünes Licht erteilt. Zuvor wollte man das Simultaneu­m auflösen und eine zentrale evangelisc­he Kirche bauen. Dazu Metzger: „Man wollte die Kirche den Katholiken verkaufen.“Doch soweit kam es nicht. Ausschlagg­ebend sei eine Nachricht des Stadtplanu­ngsamts gewesen. Hiernach sollte im Gaisental und am Weißen Bild ein riesiges Wohngebiet entstehen, das mindes- tens so viel Menschen zählt wie eine Kleinstadt.

Interessan­t waren auch die Beiträge der Ehrenamtli­chen. Sie erklärten, weshalb sie sich in ihrer Kirche, der Friedenski­rche, engagieren. Dabei gab es Antworten wie: „Weil mir die Kirche Heimat gibt“, „weil mir Gott diesen Weg gezeigt hat“, „weil in der Begegnung mit Menschen Freude steckt“und „weil die Kirche ein Teil von mir ist“.

Im Anschluss an den Gottesdien­st gab es Gelegenhei­t, um miteinande­r ins Gespräch zu kommen. Viel Lob erntete dabei Steffen Dietze, der für die Ausstellun­g „50 Jahre Friedenski­rche“verantwort­lich ist.

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SZ-FOTO: CARMEN BOGENRIEDE­R-KRAMER Auch die Kleinsten der Gemeinde wirkten beim Jubiläumsg­ottesdiens­t in der Friedenski­rche mit.

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