Schwäbische Zeitung (Biberach)
Auch im Alter sicher auf der Straße sein
Initiative „Mobil bleiben, auch im Alter“startet
- Der Stadtseniorenrat startet in Zusammenarbeit mit Fahrschulen und dem ADAC die Initiative „Mobil bleiben, auch im Alter“. Der „Fahr-Fitness-Check“bietet Senioren praktische Hilfe beim Autofahren. Zusätzlich werden Vorträge rund um das Thema Fahrsicherheit für Ältere stattfinden.
Sicherheit im Verkehr ist für Senioren gerade auf dem Land ein wichtiges Thema. Dem nimmt sich seit zwei Jahren auch der ADAC in Zusammenarbeit mit dem Fahrlehrerverband Baden-Württemberg an. Im „Fahr-Fitness-Check“werden Hilfestellungen zum bewussten Umgang mit dem Auto geliefert. Diese gehen vom simplen Überprüfen der Sehstärke bis hin zur Übung von Fahrmanövern. „Es geht während der Fahrt nicht darum, ob eine Person den Führerschein behalten darf oder nicht“, stellt Roland Epple, Fahrlehrer und Kreisvorsitzender des Verbands, klar. „Wir möchten die Mobilität der Senioren erhalten und Hilfen geben, wie sie sicher auf der Straße unterwegs sein können.“
Dass er jemandem empfohlen hätte, den Führerschein abzugeben, sei erst bei zwei seiner bisher 34 Fahrten vorgekommen. Die Checks finden unter absoluter Schweigepflicht des Fahrlehrers statt. Es werden keine Empfehlungen oder Informationen an andere weitergegeben. Ein Mindestalter gibt es nicht. Zusätzlich zu diesem Angebot können bei allen Fahrschulen in Biberach individuelle Fahrstunden für Senioren gebucht werden.
BIBERACH
Drei Vorträge ab 15. März
In den insgesamt drei Vorträgen (siehe Kasten) geht es um alles, was sich in den vergangenen Jahren beim Autofahren geändert hat. Den Auftakt macht ein Vortrag von Roland Epple zu den Neuerungen im Verkehrsrecht. Es wird auf die neuen Rechtsgrundlagen eingegangen, die zum Beispiel in verkehrsberuhigten Zonen greifen. Im zweiten Vortrag gibt der Fahrlehrer einen Einblick in besonders gefährliche oder unübersichtliche Straßen und Kreuzungen in Biberach. Zu guter Letzt referiert Harald Belz, Moderator des Deutschen Verkehrssicherheitsrats und des ADAC, zu den technischen Neuerungen am Auto selbst. In den vergangenen Jahren kamen viele Hilfen auf den Markt, welche nicht in jedem Fall Sinn machten, sagen Fahrlehrer. Belz zeigt, wie man die richtigen Systeme zum geeigneten Zeitpunkt einsetzt.
Senioren sind keine Risikogruppe
Laut ADAC sind Personen über 65 seltener Verursacher von Unfällen als andere Bevölkerungsgruppen. Allerdings empfiehlt er die regelmäßige Überprüfung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Sehkraft, Ge- dächtnisleistung und die Beweglichkeit sinken im Alter und sollten freiwillig von einem Arzt untersucht werden. Diese Beeinträchtigungen schlagen sich auch in anderen Zahlen nieder: Jeder zweite Radfahrer oder Fußgänger, der im Straßenverkehr tödlich verunglückt, ist laut ADAC über 65 Jahre alt.
Für die Biberacher Stadtseniorenrätin Marlene Goeth ist das Auto nach wie vor das wichtigste Beförderungsmittel für Senioren: „Für viele ist der Weg zur Bushaltestelle und weiter einfach nicht zu machen, vor allem beim Einkaufen. Deswegen freue ich mich, dass wir diese Initiative ins Leben gerufen haben.“